Caritas: Kinder erste Leidtragende bei Konflikten
In Konflikten und Katastrophen sind Kinder die ersten und am meisten Leidtragenden. Darauf hat die Caritas Salzburg in einem Spendenaufruf für ihre Auslandshilfsprojekte hingewiesen. "Als Caritas glauben wir fest daran, dass jedes Kind ein gutes und chancenreiches Aufwachsen und das Recht auf Bildung, das Recht auf Glück und Zukunftsperspektiven verdient", erklärte Caritas-Direktor Johannes Dines in der Aussendung am Montag. In Krisenregionen wie etwa Libanon, Syrien oder Ägypten - den Schwerpunktländern der Auslandshilfe der Caritas Salzburg - lebe ein großer Teil der Kinder in Armut. Dines bat um Unterstützung der Schulen, Kinderkrippen und Tageszentren, die die Caritas gemeinsam mit langjährigen Partnerorganisationen vor Ort betreibt.
Unter den Trümmern kriegerischer Auseinandersetzungen werde "auch die Kindheit begraben", wies die Caritas hin. Kinder verlieren in den betroffenen Regionen die Wärme einer Familie, die unbeschwerte Kindheit, die Chance auf Bildung und eine gute Zukunft: "Aus Schulglocken werden Sirenen, aus Spielplätzen werden Kriegsschauplätze, aus spielerischer Neugierde wird Angst." Hoffnungsvoll stimme, dass Kinder auch die schlimmsten Umstände überwinden, "sofern sie liebevoll aufgefangen und versorgt werden", erklärte Dines.
Kinder hätten einen angeborenen Drang zum Lernen. Wenn humanitäre Krisen jedoch lange anhalten, fielen viele Kinder jedoch aus dem Schulsystem. Ohne Bildung hätten sie nur wenig Chancen, eines Tages der Armut zu entkommen. "Bildung ist ein - wenn nicht sogar der - zentrale Schlüssel für eine chancenreiche Zukunft", betonte der Caritas-Direktor.
Caritas-Schule im Libanon
Dines berichtete von seinem Besuch im Libanon und in Syrien im vergangenen Jahr, bei dem ihm die akute Not der Menschen und vor allem der Kinder "unter die Haut gegangen" sei. Der Libanon sei seit Jahren vom Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien sowie vom wirtschaftlichen Zusammenbruch extrem belastet. 60 Prozent der schulpflichtigen Kinder könnten die Schule nicht abschließen. Nicole, Lehrerin an der mithilfe von Spenden aus Österreich betriebenen Schule "Beth Aleph" in Beirut, erzählte von den Träumen ihrer Schützlinge, einmal Ärztin oder selbst Lehrer zu werden: "Ich wünsche mir, dass meine Schülerinnen und Schüler, die bisher ein sehr hartes Leben hatten, in Frieden leben und glücklich sein können. Dass sie ihr Leben gut weiterführen können und bekommen, was sie brauchen. Damit sie das tun können, was sie lieben."
Als ein Beispiel von vielen, wie Kindern "durch Spenden Zukunft geschenkt" werde, berichtete die Caritas vom sechsjährigen Hawi: "Sein Zuhause besteht aus einem Raum mit seinem Bett und dem seiner Eltern, Herd und WC. Kühlschrank und Waschmaschine gibt es nicht, die Lebensmittel kommen von der Caritas." Hawis großes Glück sei es, einen Platz in der Caritas-Schule Beth Aleph zu bekommen und damit die Chance, lesen, schreiben und rechnen zu lernen - so wie auch mehr als 100 Migranten- und Flüchtlingskinder aus den ärmsten Ländern Afrikas und Asiens. Alle bekommen täglich ein warmes Mittagessen. Hawis Mutter Sisi ist Arbeitsmigrantin aus Äthiopien, ging selbst nie zur Schule und arbeitet als Reinigungskraft: "Ich bin so dankbar, dass Hawi hier Bildung bekommt", zitierte sie die Caritas. "Ich wünsche mir, dass Hawi eines Tages ein besseres Leben hat."
Auch in Syrien und in Ägypten unterstützt die Caritas Salzburg Kinder beim Lernen. Caritas-Direktor Dines äußerte die Bitte: "Unterstützen Sie Kinder mit Ihrer Spende bei ihrem Weg aus der Armut." (Spendenkonto IBAN: AT11 3500 0000 0004 1533, Verwendungszweck "Kinder in Not 2024")
Quelle: kathpress