Diözese Linz schafft am Freinberg einen neuen Campus für Bildung
Die Diözese Linz errichtet am Freinberg einen neuen Campus für alle ihre Ausbildungs- und Forschungsstätten. Am Freitag wurde in einer Pressekonferenz das Siegerprojekt des EU-weit ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs vorgestellt. Durchgesetzt hat sich das Atelier Thomas Pucher aus Graz gegenüber 18 Mitbewerbern. Charakteristisch sei für den Siegerentwurf, dass dieser am bereits bestehenden Gebäude nicht nur zu-, sondern vor allem darauf bauen wolle, erläuterte Roland Gnaiger, Juryvorsitzender des Campus-Architektenwettbewerbs bei der Präsentation.
Aktuell befinden sich auf dem Areal am Linzer Freinberg neben der Pädagogischen Hochschule der Diözese noch das Sozialpädagogische Kolleg, eine Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas sowie Teile der Bibliothek. Die Katholische Privatuni, eine zweite Caritas-Schule und das Konservatorium für Kirchenmusik sind an anderen Standorten in Linz untergebracht.
Nachdem diese Häuser großteils saniert werden müssten, entstand die Idee, am Freinberg einen "Campus der Zukunft für Bildung, Wissenschaft und Menschlichkeit" zu schaffen, erläuterte Bischof Manfred Scheuer. Was nach dem Umzug an den Freinberg mit den dann leer stehenden Objekten geschieht, sei noch offen. Für das neue Projekt wurden 70 Millionen Euro budgetiert, Land und Bund werden einen noch auszuverhandelnden Betrag übernehmen, hieß es in der Pressekonferenz. Ein Baubeginn sei für 2026 geplant, 2028 soll der neue Campus fertig sein, so der Zeitplan.
Die "Attraktivierung versteht die Diözese als wesentlichen Beitrag, um dem akuten Mangel an Pädagoginnen und Pädagogen in sozialen und sozialpädagogischen Arbeitsfeldern entgegenzuwirken", so der Linzer Bischof. Für den ehemaligen Rektor der Linzer Johannes Kepler Uni, Meinhard Lukas, sei der Campus "ein unvergleichliches Bildungsangebot mit Tiefgang" für die junge Generation.
"Schritt in die richtige Richtung"
Für Sr. Maria Maul, Leiterin des Bereichs Bildung & Kultur der Diözesanen Dienste, ist das Projekt ein "Schritt in die richtige Richtung". Der katholischen Kirche in Oberösterreich sei es ein großes Anliegen, sich im Bildungsbereich zu engagieren. Als Beispiele nannte sie die Erwachsenenbildung, Bildungshäuser sowie den Bereich von Kunst und Kultur.
Der neue Campus wird 25.000 Quadratmeter groß sein, davon werden 8.000 Quadratmeter neue Räumlichkeiten. Allerdings würden nur rund 2.000 Quadratmeter Fläche neu versiegelt, denn man setze hauptsächlich auf den Bestand auf, führte Architekt Thomas Pucher aus. Das denkmalgeschützte Gebäude werde zudem "behutsam saniert". Im Gegensatz zu dem "schweren Betonkomplex" sei der neue Teil eine leichte Holz-Stahl-Konstruktion, die viel Licht ins Innere des Gebäudes lasse.
Quelle: kathpress