IKG-Päsident kritisiert Babler für Haltung im Nahost-Konflikt
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Oskar Deutsch, hat SPÖ-Obmann Andreas Babler für dessen Haltung zum Nahost-Konflikt kritisiert. Der SPÖ-Chef hatte mehrfach Kritik daran geübt, dass Österreich im Dezember gegen eine UNO-Resolution für einen humanitären Waffenstillstand gestimmt hatte. Babler müsse seinen "Kompass dringend neu kalibrieren", ansonsten betreibe er eine "Täter-Opfer-Umkehr", sagte Deutsch am Mittwoch in der Tageszeitung "Presse".
Zuletzt hatte der SPÖ-Chef in der "ZIB2" einen Waffenstillstand als "Gebot der Stunde" bezeichnet, die Ablehnung der UNO-Resolution sei ein Fehler. IKG-Präsident Deutsch kritisierte nun diese Haltung, die Zustimmung des SPÖ-Obmanns zur Resolution sei "absurd und populistisch", sagte er. Dass der Chef der größten Oppositionspartei nun eine Resolution unterstütze, die den Terror der Hamas nicht benennt, sei "eine gefährliche Drohung und eine Täter-Opfer-Umkehr", so Deutsch.
Für eine humanitäre Waffenruhe hatte im Dezember auch die Caritas geworben und an Österreichs Regierung appelliert, bei der Sondersitzung der UN-Generalversammlung für eine sofortige humanitäre Waffenruhe aller Konfliktparteien zu stimmen. "Humanitäre Hilfe im Gazastreifen muss möglich sein. Humanitäre Grundprinzipien müssen eingehalten werden. Österreich muss für eine sofortige Waffenruhe stimmen", sagte der Auslandshilfe-Generalsekretär der Hilfsorganisation, Andreas Knapp, in einer Aussendung am 12. Dezember. 153 Mitgliedsländer stimmten schließlich für die Resolution, 23 enthielten sich. Zehn Staaten stimmten dagegen, darunter Österreich, die USA und Israel.
Quelle: kathpress