"Kirche in Not": 500.000 Euro für Christen im Heiligen Land
Mit einem Notfallpaket in der Höhe von 500.000 Euro unterstützt das päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not" (ACN) Christinnen und Christen, die durch den Krieg in Gaza ihre Existenzgrundlage verloren haben. "'Kirche in Not' wird das Lateinische Patriarchat von Jerusalem zwischen Jänner und April 2024 mit 500.000 Euro unterstützen", hieß es in einer Mitteilung der Organisation am Mittwoch. Der Jerusalemer Kardinal Pierbattista Pizzaballa dankte "Kirche in Not" demnach für "die Unterstützung unserer lokalen Gemeinschaften im Heiligen Land".
"Seit Beginn dieses Krieges haben wir unseren Partnern vor Ort im Heiligen Land gesagt, dass wir sie nicht im Stich lassen werden, weder in materieller noch in geistlicher Hinsicht; und dieses Versprechen wollen wir halten", betonte Marco Mencaglia, Projektdirektor bei "Kirche in Not". Obwohl die Kämpfe im Gazastreifen stattfinden, seien "die Auswirkungen des Krieges jedoch in der ganzen Region spürbar und die Christen, die zwar eine Minderheit, aber immer noch eine bedeutende Gemeinschaft darstellen - etwa 45.000 im Westjordanland und 10.000 in Ostjerusalem - sind unmittelbar betroffen", so Mencaglia.
Mencaglia zufolge ist die christliche Gemeinschaft im Heiligen Land "mindestens zum dritten Mal" innerhalb von zwanzig Jahren von einer gravierenden wirtschaftlichen Notlage betroffen. Er wies darauf hin, dass die Christen infolge der wiederkehrenden Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah sehr gelitten haben, wie auch "unlängst während der Corona-Pandemie und jetzt wegen des Krieges in Gaza". Noch dazu gebe es keine Anzeichen dafür, dass der Krieg bald endet und die Touristen ins Heilige Land zurückkehren können.
Der Großteil der christlichen Gemeinschaft im Heiligen Land ist im Tourismussektor tätig und hat jegliche Einkommensquellen verloren, da nahezu alle Pilgerreisen in die Region abgesagt worden sind. "Kirche in Not" werde deswegen auch Ausbildungsprogramme unterstützen, die jungen Christen neue berufliche Qualifikationen vermitteln und so ihre Erwerbsmöglichkeiten verbessern, sowie die Beratung bei der Gründung eines eigenen Unternehmens bieten.
Das Hilfspaket umfasse Medikamente, Lebensmittelgutscheine und Beihilfen zu Schul- und Studiengebühren wie auch zu Wohnkosten. Seit dem Beginn der Kämpfe im vergangenen Oktober habe das Hilfswerk fast 700.000 Euro bereitstellen können. Von diesem Gesamtbetrag entfallen 300.000 Euro auf die Unterstützung der etwa tausend Christen, die noch im Gazastreifen leben. Der Rest der Hilfe sei für christliche Familien im Westjordanland und in Ostjerusalem bestimmt, die vom anhaltenden Gaza-Konflikt betroffen sind. (Infos: www.kircheinnot.at)
Quelle: kathpress