Linzer Bischof: Sternsinger sind selbst ein "Segen"
Die als Heilige Drei Könige verkleideten Kinder und Jugendliche bringen nicht nur den Segen in die Häuser, sondern "sind selbst ein Segen": Das hat Bischof Manfred Scheuer am Mittwoch beim Besuch mehrerer Sternsingergruppen im Linzer Bischofshof hervorgehoben. Sternsingerinnen und Sternsinger gingen in diesen Tagen "für eine bessere, gerechtere Welt" von Tür zu Tür und stellten dafür unentgeltlich ihre Ferien und Freizeit zur Verfügung - wofür der Bischof seinen jungen Gästen dankte. Er selbst sei vor 60 Jahren als Sternsinger unterwegs gewesen, teilte der Linzer Bischof mit und gratulierte zum 70. Geburtstag der Aktion.
Die beim Bischof singenden Mädchen und Buben stammten aus der Dompfarre Linz und der Pfarrgemeinde Urfahr-Christkönig. Auch Generalvikar Severin Lederhilger und weitere Mitarbeiter des Bischofs war anwesend, sowie Samuel Haijes, der ehrenamtliche Vorsitzende der für die Dreikönigsaktion zuständigen katholischen Jungschar der Diözese Linz. Haijes nannte es als Anliegen des Sternsingerbrauchs, "mehr Gerechtigkeit in der Welt zu erreichen" und die weihnachtliche Friedensbotschaft zu verkünden. Spenden an die Dreikönigsaktion unterstützten Menschen dabei, "sich gegen Armut und Ausbeutung zu wehren".
Die Diözese Linz gilt traditionell als jene mit der größten Beteiligung einerseits der Kinder wie auch der Spenderinnen und Spender. 16.000 junge Sternsinger sind laut einer Aussendung vom Mittwoch allein in Oberösterreich auch heuer wieder beteiligt - bundesweit sind es 85.000. Auch von den seit der ersten Aktion 1954/55 gesammelten Spenden von insgesamt 520 Millionen Euro machen jene aus der Diözese Linz mit 80 Millionen den größten Teil aus. Rund 500 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika werden mit den Einnahmen unterstützt. Über eine Million Menschen profitieren laut Dreikönigsaktion direkt von der Sternsingeraktion, insbesondere in den Bereichen Soziales, Bildung und Umweltschutz. Beispielland der Aktion ist heuer Guatemala mit Kinderschutz- und Ausbildungsinitiativen.
Bereits am Dienstag hatten Sternsinger auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner besucht. Die Politikerin zollte den Kindern und Jugendlichen ebenfalls Anerkennung und Dank für deren "leidenschaftliches und langjähriges Engagement". Sternsingen sei ein "wunderschönes Zeichen der gelebten Solidarität und des Miteinanders mit allen Bedürftigen". Die Aktion habe insofern schon in den vergangenen Jahrzehnten ein "wertvolles Bewusstsein in der Bevölkerung" geschaffen und sei ein "starkes Zeichen der Hoffnung".
Laut der Aussendung des Landes sind in Niederösterreich - auf dessen Gebiet die Diözese St. Pölten und Teile der Erzdiözese Wien liegen - derzeit 22.500 Kinder und Jugendlichen im Zeichen des Sterns unterwegs. Allein in der Diözese St. Pölten seien von den Sternsingern im letzten Jahr mehr als 1,7 Mio. Euro gesammelt worden. (Infos: www.sternsingen.at)
Quelle: kathpress