Freistetter: Sternsinger verkünden "weihnachtliche Friedensbotschaft"
Die Sternsingeraktion der Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar - Österreichs größte entwicklungspolitische Spendenaktion - feiert ein besonderes Jubiläum: "Zum 70. Mal brechen die Sternsingerinnen und Sternsinger in Österreich auf und verkünden die weihnachtliche Friedensbotschaft", würdigte Militärbischof Werner Freistetter am Freitag das Engagement der rund 85.000 Sternsingerinnen und Sternsinger aus etwa 3.000 Pfarren, die bis 7. Jänner singend unterwegs sind. Die Kinder und Jugendlichen würden nicht nur Spenden sammeln, sondern auch die frohe Botschaft von Weihnachten - die an alle Menschen gerichtet sei - verbreiten, sagte Freistetter beim Besuch einer Sternsingergruppe aus Frauenkirchen bei Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in der Wiener Roßauer Kaserne.
"Ich selbst war in meiner Jugend Sternsinger und es hat mir besonders Freude gemacht von Haus zu Haus zu ziehen, zu beten, zu singen und Spenden für bedürftige Menschen in aller Welt zu sammeln", berichtete Freistetter, der auch "Weltkirche"-Bischof der Österreichischen Bischofskonferenz ist. Besonders strich er die Bedeutung der biblischen Sterndeuter heraus, die den Stern als Botschaft Gottes verstanden und so das Kind in der Krippe fanden. "Auch heute finden Menschen ihren eigenen Weg zur Krippe, weil sie offen sind für die Zeichen, die Gott uns sendet", so Freistetter.
Tanner: "Größte Solidaritätsaktion"
Auch Bundesministerin Tanner würdigte die Sternsingeraktion als die "größte Solidaritätsaktion in Österreich und weltweit auch ein Akt der Nächstenliebe". Jahr für Jahr würden Kinder und Jugendliche von Haus zu Haus, "um für jene zu sammeln, die dringend Hilfe brauchen". Die ÖVP-Ministerin dankte den Engagierten für ihr Engagement und rief zu Spenden auf: "Jede noch so kleine Spende hilft, den Zugang zu Nahrung, Wasser und Bildung zu erleichtern und damit eine bessere Zukunft zu schaffen", sagte Tanner.
In den kommenden Tagen werden Sternsingergruppen weiteren bekannten Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Gesellschaft einen Besuch abstatten. Einen Höhepunkt bildet dabei der Besuch von königlichen Delegationen aus ganz Österreich sowie aus Südtirol bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg am Samstag.
Guatemala ist Schwerpunktland
Bei der Sternsingeraktion 2024 steht der Kinderschutz und die Ausbildung für Jugendliche in Guatemala im Fokus. Kinder und Jugendliche sind in dem zentralamerikanischen Land besonders von Armut und Ausbeutung betroffen: Jedes zweite Kleinkind in Guatemala ist chronisch unterernährt. Die gesundheitlichen Schäden beeinträchtigen sie oft ihr Leben lang. Unterstützt werden von der DKA auch Familien, Schulen und kirchliche Einrichtungen, die zu sicheren Räumen werden, in denen Kinder und Jugendliche vor Gewalt geschützt sind.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Bildung. Berufliche Ausbildung und wirtschaftliche Projekte von Jugendlichen schaffen Einkommen und ermöglichen eine gesicherte Zukunft, so die DKA. So könnten die Jugendlichen in ihrer Region leben und müssten nicht in die gefährliche Migration aufbrechen. Die Unterstützung erfolgt mit berufsbildenden Kursen und mit Starthilfe für die Kleinprojekte der Jugendlichen, etwa für das Züchten von Nutztieren, die Herstellung von Lebensmitteln, oder die Reparatur von Elektrogeräten.
Im vergangenen Jahr konnten die als Caspar, Melchior und Balthasar verkleideten Mädchen und Buben eine Rekordsumme von 19,2 Millionen Euro "ersingen". Insgesamt hat die Dreikönigsaktion seit 1954 rund 520 Millionen Euro an Spenden gesammelt, so die DKA.
(Spenden auch möglich über das Konto der Dreikönigsaktion IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330, oder online auf www.sternsingen.at/spenden; www.sternsingen.at)
Quelle: kathpress