Theologe: Weltsynode muss jetzt wieder zur Basis zurückkehren
Für den Theologen Markus Welte muss es nach Beendigung der Weltsynode in Rom nun darum gehen, dass der Synthesebericht "den Weg an die Basis zurückfindet". Das legte der Salzburger, der Teil der österreichischen Delegation der europäischen Kontinentalversammlung in Prag im Frühjahr war, in der Salzburger Kirchenzeitung "Rupertusblatt" (aktuelle Ausgabe) dar. Was es in der Zeit zwischen der abschließenden Synodenversammlung in Rom im kommenden Herbst brauche, sei eine "Tiefenbohrungen" gerade in Richtung der Gruppen, die bislang noch nicht erreicht wurden, zeigte er sich überzeugt.
Weltes Fazit nach der ersten Vollversammlung der Welt-Bischofssynode fällt durchaus positiv aus: "Die Synode war keine 'Mehr-desselben-Veranstaltung'. Gerade deshalb hat sie echte Überraschung und Interesse ausgelöst." Er wolle damit nicht sagen, dass "alles perfekt" gelaufen sei, so Welte, "aber hier wurde ein neuer, unkonventioneller Weg der Lösungssuche ausprobiert. Das gelingt nicht alle Tage".
Als positiv habe er die Arbeitsmethode des Anhörkreises empfunden. Dafür wurde die Sitzordnung grundlegend verändert: Statt in Kinobestuhlung arbeiteten die Synodalen an runden Tischen. Ebenfalls neu war die Zusammensetzung der Teilnehmenden: Zum ersten Mal gab es bei einer Bischofssynode nicht-bischöfliche stimmberechtigte Mitglieder. Auch das Thema, das Miteinander in der Kirche, hat dazu beigetragen, neue Perspektiven auf verfahrene Konflikte zu gewinnen. "Es eröffnet grundsätzlich neue Verstehensweisen von Ämtern und Diensten in der Kirche", so der Theologe.
Das Abschlussdokument streiche für Welte heraus, dass Synodalität verstanden werde, "als ein Miteinander von Menschen, aller, die an der Sendung der Kirche beteiligt sind". Welte: "Es geht um Frauen, Männer, Priester, Diakone, Ordensleute, Bischöfe, Papst und um deren Zusammenwirken." Insgesamt könnten sich Leserinnen und Leser auf einen dichten Text freuen, ist der Theologe überzeugt. Die Themenfülle des Dokuments könne allerdings auch abschreckend wirken. Daher sei der Hinweis am Schluss des Textes wichtig, der dazu ermutigt, bewusst Schwerpunkte zu setzen. "Niemand wird alle Impulse und Fragen weiterverfolgen können", so Welte abschließend.
Quelle: Kathpress