Katholische Aktion: "Menschenwürde leitet unser Engagement"
Am 10. Dezember jährt sich die Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen zum 75. Mal. Die Katholischen Aktion (KA) Steiermark hat aus diesem Anlass die Menschenwürde und ihre Konsequenzen für kirchliches Handeln in einer aktuellen Sonderbeilage des steirischen "Sonntagsblatts" (aktuelle Ausgabe) in den Fokus genommen. "Der Respekt vor der Würde aller Menschen leitet unser Engagement", so Anna Hollwöger, KA-Generalsekretärin, in ihrem Beitrag. Martin Hochegger, Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer:innenbewegung wies auf den Artikel 1 der UN-Menschenrechtskonvention hin: "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren."
Die Beiträge aus den KA-Teilorganisationen und Bereichen in der Sonntagsblatt-Beilage drehen sich u.a. um die Würde von Kindern und Frauen, die Frage nach Verantwortung sowie Klimagerechtigkeit. "Wer sich für andere engagiere, mache dies vor dem Hintergrund des persönlichen Verständnisses von der Würde der Menschen, heißt es in der Einleitung. Es sei die Aufgabe der KA als Teil der Kirche, "den Glauben weiterzugeben und an einer gerechten und menschenfreundlichen Gesellschaft mitzubauen", betonte Generalsekretärin Hollwöger.
Dies erkläre auch den Einsatz der KA gegen die Klimakrise, "wir sorgen uns - um es mit Papst Franziskus zu sagen - um das gemeinsame Haus", wie Hollwöger, die auch Leiterin des Ressorts "Seelsorge und Gesellschaft" der Diözese Graz-Seckau ist, mit Verweis auf das päpstliche Schreiben "Laudate Deum" erläuterte. Kurz vor Weihnachten rekurrierte Hollwöger zudem auf dessen tieferen Sinn. So feiere man, "dass Christus als Sohn Gottes Mensch geworden ist - Mensch in der Würde aller Menschen".
Auf "bedrohliche 'Zivilisationsbrüche'", die den Kampf um Menschenwürde immer wichtiger machten, wies Andreas Gjecaj, Präsident der KA-Steiermark hin. Als nötig erachtete Gjecaj den Einsatz für Frieden, Klimaschutz und den umfassenden Schutz des Lebens. Angesichts einer Leistungsgesellschaft, die immer öfter nach dem Kosten-Nutzen-Kalkül der Wirtschaft entscheide und in der vielen die Forderung nach den unveräußerlichen Rechten des "Gesamtkunstwerk"-Mensch, als "weltfremd und sozialromantisch", erschienen, sei der Einsatz für die Menschenwürde immer wichtiger. Auch der Terrorakt der Hamas zeige, "wie schnell das verloren gehen kann, was wir Zivilisation nennen", so Gjecaj.
Auf die besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern wies Stephanie Schebesch, Leiterin des Bereich "Kinder & Jugend" und Mitglied im Präsidium der KA-Steiermark hin. Kinder benötigten eine erhöhte Aufmerksamkeit, um sie in ihrer Würde zu schützen sowie ihre Grundbedürfnisse und ihr Wohlergehen zu sichern. Kritik äußerte Schebesch an den fehlenden Mitsprachemöglichkeiten von Kindern: "Wenn Politik nicht mehr einsteht für die Würde der Kinder, wird die Rolle der Zivilgesellschaft und einzelner (katholischer) Organisationen wie der Katholischen Jungschar wichtiger, die Kindern und ihren Anliegen eine laute Stimme geben und echte Partizipationsmöglichkeiten schaffen."
Die weiteren Beiträge drehen sich u.a. rund um den Ursprung der Menschenwürde, die Frage nach sinnvollen Engagement angesichts der Krisen, Bildungsgerechtigkeit sowie "Reichtum versus Armut".
Quelle: kathpress