Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" feierte 175. Geburtstag
Gerade in Krisenzeiten hat eine Kirchenzeitung die Aufgabe, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Das hat der Geschäftsführer der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag", Roman Gerner, Mittwochabend im Rahmen einer kleinen "Geburtstagsfeier" im Ordenszentrum "Quo vadis?" in Wien betont. Die Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag", die älteste Wochenzeitung Österreichs, feiert heuer ihr 175-Jahr-Jubiläum. "Wir sind gefordert, Brücken zu bauen, die Menschen zu verbinden und nicht, sie zu spalten", so Gerner. Generalvikar Nikolaus Krasa würdigte die hohe journalistische Qualität des "Sonntag". Ein Sonntag ohne "Sonntag" sei eigentlich nicht vorstellbar, so Krasa.
Im Rahmen der Feier wurde auch der langjährige Redakteur und Chef vom Dienst, Wolfgang Linhart, offiziell bedankt und verabschiedet. Nach 41 Jahren im Dienste des "Sonntag" ist Linhart in Pension gegangen.
175 Jahre Kirchenzeitung
Am 15. April 1848 erschien erstmals die vom Wiener Priester Sebastian Brunner (1814-1893) herausgegebene "Wiener Kirchenzeitung für Glauben, Wissen, Freiheit und Gesetz in der katholischen Kirche". Zunächst erschien sie dreimal pro Woche mit jeweils vier Seiten und war als Informationsorgan für den niederen Klerus gedacht. Mit spitzer Feder schrieb Brunner gegen echte und vermeintliche Feinde der Kirche: die Kommunisten, das politische Judentum, Liberale oder Freimaurer. Wegweisend war die "Wiener Kirchenzeitung" damals allerdings in der sozialen Frage: Schon früh bemühte sich Brunner um den Ausgleich sozialer Gegensätze und hob die christliche Grundlage der katholischen Soziallehre hervor.
Die Vorgeschichte der "Wiener Kirchenzeitung": Am 13. März 1848, dem Tag des Ausbruchs der Revolution, musste Metternich abdanken und fliehen, am folgenden Tag gewährte Kaiser Ferdinand I. die Pressefreiheit.
Quelle: kathpress