Umbrüche in heimischer Ordenslandschaft: Orden stellen Weichen
Im Rahmen der Herbsttagungen der Orden (27. bis 30. November) im Wiener Kardinal König-Haus trafen auch die Bischofsvikare der heimischen Diözesen und die diözesanen Ordensreferenten zu ihrer traditionellen Jahrestagung zusammen. Themen waren u.a. die Erstellung eines Leitfadens für viele kleiner werdende Gemeinschaften, die vor der Zusammenlegung oder Auflösung stehen, oder die Altersversorgung von Ordensleuten, vor allem auch aus dem Ausland. Im Mai 2024 findet eine eigene Konferenz zum Thema "Orden in prekären Situationen" zwischen den Ordensvikaren und dem Generalsekretariat der Österreichischen Ordenskonferenz statt, kündigte der Eisenstädter Bischofsvikar P. Lorenz Voith, Sprecher der "Konferenz der Ordens- und Bischofsvikare", am Dienstag gegenüber Kathpress an.
Weiters befassten sich die Ordensvikare in Wien mit Regelungen zur Vorbereitung und Aufnahme von "Geweihten Jungfrauen", ebenso mit der Erstellung eines "Leitfadens" für neue Gemeinschaften, die sich in Österreich ansiedeln wollen.
Voith: "Wir befinden uns alle im gleichen Boot: Diözesen und Ordensgemeinschaften. Österreich ist geprägt durch die vielen Orden, Klöster und Stifte. Aber viele Aufgaben und Standorte können von den Orden nicht mehr weitergeführt werden, auch aufgrund der zunehmenden Überalterung vieler Gemeinschaften. Hier braucht es gemeinsame Wege."
Die Zusammenarbeit mit einzelnen Gemeinschaften und der Ordenskonferenz haben sich in den letzten Jahren zumeist sehr vertrauensvoll entwickelt, so Voith: "Wir wollen helfen: bei Auflösungen, bei der angemessenen Versorgung von älteren Ordensmitgliedern, wie auch bei einer den Orden entsprechenden Verwertung bzw. Weiterverwendung von Liegenschaften. Hier wächst ein neues Vertrauen."
Neue Gemeinschaften - vor allem aus dem Ausland - benötigen zudem Hilfe, Begleitung und auch ein gutes "Hineinwachsen" in die Diözesen, fügte Voith hinzu. Diese zunehmende Internationalisierung der Ordenslandschaft bedeutet für die Kirche in Österreich einen "Mehr-Wert" und ein "Stück Weltkirche", die nicht mehr wegzudenken ist.
An der "Konferenz der Ordens- und Bischofsvikare" nahmen erstmals auch P. Antonio Sagardo als neuer Bischofsvikar für die Diözese St. Pölten, sowie Sr. Hildegard Brem als Ordensreferentin für die Diözese Feldkirch teil. Alle Bischöfe bzw. Diözesen in Österreich haben damit Bischofsvikare bzw. Ordensreferenten eingesetzt.
Quelle: kathpress