Caritas St. Pölten feiert 50 Jahre Familienberatung
Seit 50 Jahren gibt es in der Diözese St. Pölten bereits Caritas-Familienberatung. Allein 2022 haben rund 10.000 Menschen die Beratungsangebote in einer der 15 Beratungsstellen im gesamten Gebiet der Diözese St. Pölten wahrgenommen. Ziel sei es, Menschen in schwierigen Lebenssituation zu unterstützen und sie dabei zu begleiten, belastende Lebensumstände zu verändern, erklärte Sandra Schnait, Fachbereichsleiterin Familien- und Männerberatung gegenüber Kathpress. Als jüngstes Angebot bietet die Familienberatung seit November im Rahmen eines Pilotprojektes Elternberatung im Zuge des Eltern-Kind-Passes an. Hier könnten sowohl rechtliche Fragen rund um Karenzmodelle oder Pensionssplitting als auch psychosoziale Themen besprochen werden, so Schnait.
"Besonders bewährt sich, dass unser Angebot freiwillig und auch anonym genutzt werden kann und wir Verschwiegenheit sicherstellen", sagte Schnait über das Angebot der Beratungsstellen in ganz Niederösterreich. Der Schwerpunkt liege aktuell in der Familienberatung auf der Unterstützung von Einzelnen, Paaren und Familien bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen und Konflikten. Zudem gibt es Männerberatung und Psychotherapie.
Die häufigsten Beratungsanfragen würden in Zeiten von Lebensübergängen, zu Beziehungsthemen, Erziehungsfragen, Trennung, Problemen in Ausbildung oder am Arbeitsplatz, Überforderung, Ängsten, Krankheit oder Trauer kommen, informierte Schnait. In den Beratungsstellen sei zudem spürbar, "wie sich die Lebensumwelt und die Herausforderungen für die Menschen verändert haben und immer wieder neue Problemstellungen und Herausforderungen entstehen".
Für den niederösterreichischen Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger sei bemerkbar, dass Menschen heute mit vielfältigen Fragestellungen und zu einem viel früheren Zeitpunkt ihrer Probleme in die Familienberatung kommen. Außerdem steigt laut Ziselsberger die Bereitschaft, sich Unterstützung zu holen.
Angebote seit 1973
1973 nahm die erste Beratungsstelle noch unter dem Namen "Rat & Hilfe" ihre Tätigkeit auf. Auch nach 50 Jahren sei die Beratungsstelle "eine stabile Säule in der Begleitung Hilfesuchender", so der Caritas-Direktor. Mittlerweile sei das Angebot mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Familienberatungsförderungsgesetz ausgeweitet worden. So werden seit 2003 die Männerberatung, das Angebot der Psychotherapie sowie die Besuchsbegleitung, um den Kontakt zwischen getrennt lebenden Eltern und ihren Kindern zu fördern, angeboten.
Nachdem die diözesane Caritas schon in die Entstehung von "Rat & Hilfe" intensiv involviert war, wurde 2010 "Rat & Hilfe" vom Pastoralamt an die Caritas der Diözese St. Pölten übergeben. 2021 wurde aus "Rat & Hilfe" das Angebot der Caritas Familienberatung und Psychotherapie.
Seitdem seien der Beratungsdienst bzw. der Fachbereich stetig ausgebaut und weiterentwickelt worden, hieß es. So wurden etwa Projekte in der gewaltpräventiven Arbeit mit Männern und Burschen initiiert, wo das Angebot der Männerberatung erweitert und das Projekt "how2handle" in Schulen aufgebaut wurde. Auch die Onlineplattform "Open2chat" von Jugendlichen für Jugendliche wurde ins Leben gerufen. Unter https://inlandshilfe-noewest.caritas-wegweiser.at bietet die Caritas St. Pölten zudem eine Online-Beratung an.
Quelle: kathpress