Katholische Aktion: Synode ist Auftrag für "Kirche der Vielen"
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) plädiert für ein Arbeiten an einer "Kirche der Vielen", im Gegensatz zum Verständnis der "Kirche der Wenigen, der Entschiedenen, des heiligen Restes, der Reduktion auf die allein Fromme". Das Volk Gottes drücke sich in allen Getauften und darüber hinaus aus, das sei auch eine der Erkenntnisse der Synodenversammlung in Rom im Oktober gewesen. "Wenn es uns gelingt, den Blick auf die Vielen zu nehmen, dann hat Gesundschrumpfen keinen Platz", so die KAÖ-Spitze um Präsident Ferdinand Kaineder und die beiden Vize-Präsidentinnen Katharina Renner und Brigitte Knell in einer Aussendung am Montag.
So sei die Synode gerade für die "institutionellen Kräfte" in der Kirche, Auftrag, "dem Anderen auf Augenhöhe zu begegnen und in die jeweilige Lebenswelt einzutauchen", zeigte sich die KA-Spitz überzeugt. Das erfordere allerdings "Demut und den Respekt von dem heiligen Raum des Anderen". Die KA habe 2022 im Dossier "Beteiligung und Mitverantwortung" auf die gleiche Würde und Berufung aller Christinnen und Christen hingewiesen. "Wir alle müssen mitdenken, mitreden, mitgestalten, mitentscheiden - und auch gemeinsam die Verantwortung tragen. Gleichberechtigt, auf Augenhöhe", so die KA. Zu viel würde der Kirche verloren gehen, "wenn wir weiterhin aus Geschlecht und Weihestatus eine Hierarchie konstruieren".
Etwas in Gang setzen
Die Synode habe "eindrucksvoll gezeigt, dass wir an den Verschiedenheiten und den Unterschieden nicht scheitern müssen". Bei der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Weltsynode im Oktober 2024 werde es aus Sicht der Laienorganisation nicht ausreichen, neue Arbeitsgruppen einzurichten, sondern die im Synthese-Bericht angesprochenen Punkte müssten nun in die Pfarrgemeinden gebracht werden. "Die Bischöfe mögen deshalb mutig mit den Möglichkeiten, die ihnen jetzt schon vom Kirchenrecht in der Beteiligung von Frauen und Männern allen Alters möglich sind, etwas in Gang setzen." Dazu gehörten für die Katholische Aktion Räte und Gremien und "gleichwürdige Beauftragungen" zu den Diensten im alltäglichen Vollzug von Kirche.
In der Kirche dürfe es nicht in erste Linie um die Institution gehen, sondern um die Menschen, so die KA-Führung. Dabei auftretende Diskrepanzen dürften sein, sie stellten sogar eine Chance zur Vielfalt dar. Es gehe um Teilhabe am "sozialen Lebewesen" Kirche. "Wir alle zusammen sind Kirche, in aller Vielheit, im Suchprozess auf Gott und den Nächsten hin."
Die KAÖ feiert 2024 ihr 75-jähriges Bestehen. Dieses werde am Christi-Himmelfahrt-Tag (9. Mai) mit einem großen Fest im Linzer Rathaus "gebührend gefeiert", so die KA. Geplant sei unter dem Motto "75 Jahre Katholische Aktion Österreich - Pilgern im Jetzt" ein Konzert sowie gesellschaftspolitische Impulse aller im Parlament vertretender Parteien. Ebenso wird die Laienorganisation ein "Zukunftsmanifest" präsentieren, heißt es vonseiten der KAÖ.
Quelle: kathpress