"Aktion Leben" mahnt Kinderrechte "von Anfang an" ein
Im Vorfeld des "Tags der Kinderrechte" (20. November) mahnt die "Aktion Leben" Rechte für alle Kinder "von Anfang an" ein. "Jede Intervention am Lebensanfang soll immer auch vor dem Hintergrund von Gesundheit und Entwicklungschancen der betroffenen Kinder gesehen werden", betonte Martina Kronthaler, Generalsekretärin des überkonfessionellen Beratungsvereins am Donnerstag in einer Aussendung. Bedürfnisse der vorgeburtlichen Kinder würden oftmals übersehen, so Kronthaler, die in diesem Zusammenhang ein internationales Verbot von Leihmutterschaft forderte.
"Nach Artikel 7 der Kinderrechtskonvention hat jedes Kind das Recht, seine Eltern zu kennen und von ihnen betreut zu werden", so Kronthaler. Kinder, die durch Samen- und Eizellspenden entstanden sind oder von einer Leihmutter geboren wurden, würden meist um dieses Recht gebracht. "Alle Parteien haben sich im Zuge der Reform des Fortpflanzungsmedizingesetzes 2014 auf die Einrichtung eines zentralen Keimzellspendenregisters geeinigt. Dieses gibt es noch immer nicht", kritisierte die "Aktion Leben". Nachdrücklich fordere man deshalb ein zentrales Keimzellspendenregister. "Es ist die Voraussetzung dafür, dass Kinder, die durch Eizell- oder Samenspende entstanden sind, ihre Herkunft erfahren und eventuelle Halbgeschwister kennenlernen können, wie es ihr Recht ist."
Kinderhandel ist nach Artikel 35 der Kinderrechtskonvention ebenfalls verboten. Dennoch lebten in Österreich Kinder, die gekauft wurden - geboren von einer Leihmutter und verkauft über Vermittlung von Reproduktionskliniken, wies die "Aktion Leben" hin. "Leihmutterschaft ist eine moderne Form des Kinderhandels", betonte Kronthaler. Kinderrechte ernst zu nehmen heiße also, auf Leihmutterschaft zu verzichten, die mit Fehlgeburten und hohen gesundheitlichen Risiken für die Mutter und das Kind und eben auch mit Kinderhandel verbunden sei.
Gesundheitsförderung beginne bereits in der Schwangerschaft, alle Angebote, die schwangere Frauen entlasten, wirkten sich auch auf das ungeborene Kind aus. Dafür gebe es allerdings viel zu wenig Bewusstsein, bedauerte Kronthaler: "Ungeborene Kinder werden Belastungen durch medizinische Interventionen oder durch medizinisch unterstützte Fortpflanzung ausgesetzt." (Infos: www.aktionleben.at)
Quelle: kathpress