Synodalität drückt Kirche weltweit und in Österreich Stempel auf
Synodalität prägt die Katholische Kirche weltweit und in Österreich immer stärker: Darauf haben die österreichischen Bischöfe in einer Erklärung im Anschluss an ihre Herbstvollversammlung in Laab im Walde hingewiesen und zugleich das weitere Prozedere in den heimischen Diözesen bis zur nächsten Weltbischofssynode im Oktober 2024 erläutert. Die bei der Synode im vergangenen Oktober - an der Erzbischof Franz Lackner und Kardinal Christoph Schönborn teilnahmen - erprobte neue Kommunikationsmethode mit dem "Gespräch im Geist" habe sich ebenso bewährt wie auch die Öffnung der Synode für Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester, darunter auch Frauen.
Die Synodenversammlung habe eindrucksvoll gezeigt, "wie es innerhalb der Weltkirche möglich ist, auch bei unterschiedlichen Auffassungen und über Kulturgrenzen hinweg wertschätzend ein Gespräch zu führen und dabei zu Ergebnissen zu kommen", so die Bischöfe in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung. Diese Haltung könne auch einer "polarisierten und nervösen Gesellschaft" helfen, wieder mehr zueinanderzufinden. An die Gläubigen richten die Bischöfe die Aufforderung: "Üben wir uns weiter ein in diese Haltung, um als synodale Kirche gemeinsam zu erkennen, was Gott uns heute sagen will."
Zum sichtbaren Ausdruck einer synodalen Kirche geworden seien die zahlreichen runden Tische für alle Teilnehmenden, heißt es weiter in der Erklärung. Der gesamte Vorgang zeige, "wie sich die Katholische Kirche auf Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils immer mehr als eine synodale Kirche begreift". Konstitutiv dafür sei "das Miteinander und Zueinander des Volkes Gottes, des Kollegiums der Bischöfe und des Papstes".
Synthese-Bericht als Basis für Weiteres
Nach fast vier Wochen des synodalen Austausches seien alle Punkte des zusammenfassenden, nun auch auf Deutsch vorliegenden Synthese-Berichts mit großer Mehrheit angenommen worden. Die 40 Textseiten mit den Ergebnissen - unterteilt in "Konvergenzen", "Zu behandelnde Themen" und "Vorschläge" - zeichnen sich laut den Bischöfen durch zweierlei aus: "große Treue gegenüber dem Gesagten in der Synodenversammlung sowie zu den Ergebnissen in den vorgelagerten Beratungen auf diözesaner, nationaler und kontinentaler Ebene".
Auch wenn es noch keine konkreten Vorgaben aus dem vatikanischen Synodensekretariat für die weitere Vorgangsweise gebe, laden die Bischöfe ein, sich mit dieser Synthese auf ortskirchlicher Ebene intensiv zu befassen; sie empfehlen "Anhörkreise", um das "Gespräch im Geist" als eine strukturierte Form des Redens, Zuhörens, Schweigens und des Austausches praktisch zu erproben. Erfolgen könne dies in den Diözesen, Pfarren, geistlichen Gemeinschaften, auf Ebene schon bestehender Gremien oder bei anderen Zusammenkünften im zivilgesellschaftlichen Rahmen.
Bei der Behandlung des Synthese-Berichts solle es auch darum gehen, die zahlreichen Themen zu priorisieren und zu vertiefen, wiesen die Bischöfe hin. Als zentrale Anlaufstelle für Rückmeldungen fungiert das bereits seit zwei Jahren bestehende nationale Synodenteam unter der Leitung von Erzbischof Lackner, nun erweitert durch die Linzer Pastoraltheologin Univ.-Prof. Klara-Antonia Csiszar, die als theologische Beraterin an der Synodenversammlung im Vatikan teilnahm.
Quelle: kathpress