Bischöfe Lackner und Glettler bei Gedenken an Novemberpogrome
Mit einer Kranzniederlegung an der Shoah-Namensmauer-Gedenkstätte in Wien haben Regierung, Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Vertreter der Parlamentsfraktionen am Donnerstag das Gedenken an die Novemberpogrome der Nazis vor 85 Jahren begangen. Die Erinnerung an die gewalttätigen Übergriffe auf Jüdinnen und Juden in der Nacht auf den 10. November 1938 prägen auch den weiteren Tag: Um 17 Uhr gibt es eine Gedenkveranstaltung im Parlament, auf dem Heldenplatz startet um 19 Uhr der Gedenkmarsch "Light of Hope". An Veranstaltung im Parlament nimmt auch der Bischofskonferenz-Vorsitzende Franz Lackner teil. Am Gedenkmarsch "Licht der Hoffnung" der jüdischen Jugend der IKG Wien beteiligen sich Innsbrucks Bischof Hermann Glettler und Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka.
Das Gedenken an die Novemberpogrome steht heuer auch im Zeichen der Verurteilung der jüngsten antisemitischen Vorfälle im Land. Erschüttert vom nach wie vor vorhandenen antisemitischen Potenzial zeigte sich am Donnerstag Kardinal Christoph Schönborn. "Als Christen können wir dazu nicht schweigen. Wir stehen ganz klar auf der Seite unserer jüdischen Mitmenschen. Die Achtung der Menschenwürde ist unteilbar", erklärte Schönborn, der wegen einer Erkrankung seine geplante Teilnahme an der Gedenkveranstaltung im Parlament absagen musste.
Eine Vielzahl an Veranstaltungen, die die Erinnerung an die Novemberpogrome vor 85 Jahren wachhalten sollen, umfasst auch die "Bedenktage"-Reihe "Mechaye Hametim - Der die Toten auferweckt". Bei der alljährlichen Hauptveranstaltung, dem ökumenischen Gottesdienst, wird am Donnerstagabend, um 19 Uhr, in der Wiener Ruprechtskirche der Generalvikar der Erzdiözese Wien, Nikolaus Krasa, Worte des Gedenkens sprechen. An den Gottesdienst schließt sich traditionell auch ein Schweigegang zum Mahnmal am Judenplatz an.
Quelle: kathpress