"Red Wednesday" macht wieder auf verfolgte Christen aufmerksam
Mit dem "Red Wednesday" macht das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" auch in diesem Jahr auf das Schicksal verfolgter Christen auf der ganzen Welt aufmerksam. Rund 130 Kirchen, Stifte, Klöster und Monumente werden am Mittwoch, 15. November, rot angestrahlt, darunter auch das Parlament, der Stephansdom, die Wiener Karlskirche und die Domkirchen in Graz, Eisenstadt und Innsbruck.
Immer noch würden Millionen von Christen in etlichen Ländern nur ihres Glaubens wegen unterdrückt, verfolgt und vielerorts auch ermordet. Darüber werde in der westlichen Welt aber viel zu wenig berichtet, hielt "Kirche in Not" in einer Aussendung fest. "Christ sein war noch nie so gefährlich wie heute", so Herbert Rechberger, Nationaldirektor von "Kirche in Not-Österreich". In einer zunehmend von Konflikten geprägten Welt bleibe Christenverfolgung und die wachsende Unterminierung des allgemeinen Rechts auf Religionsfreiheit oft unbemerkt. "Deshalb wollen wir mit der roten Beleuchtung von Kirchen, Klöstern und Monumenten hierzulande auf unzählige Übergriffe gegen Christen aufmerksam machen - nach wie vor eine bittere Realität", wie Rechberger beklagte.
Der "Red Wednesday"-Aktion hat sich heuer auch wieder das österreichische Parlament angeschlossen, das schon ab dem Abend des 13. November in rotes Licht getaucht sein wird. "Mit der Beleuchtung des Parlaments möchte ich als Präsident des Österreichischen Nationalrats ein Zeichen setzen und zur Bewusstseinsbildung im Kampf gegen Christenverfolgung beitragen", begründete Wolfgang Sobotka seine Unterstützung. Es sei "absolut inakzeptabel, dass Menschen aufgrund ihres Glaubens zu Opfern von Gewalt und Unterdrückung werden".
Am Mittwochabend, 15. November, lädt "Kirche in Not" um 18 Uhr zu einem Gottesdienst in die rot bestrahlten Karlskirche in Wien. Ikenna Okafor, Priester aus Nigeria und Pfarrer von Lassee und Schönfeld (Niederösterreich) wird die Predigt halten.
In Dechantskirchen im oststeirischen Pfarrverband Vorau startet am selben Tag um 18 Uhr ein Schweigemarsch, den der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl anführen wird. Danach wird eine Wortgottesfeier in der rot beleuchteten Pfarrkirche gefeiert.
Initiative ging von Brasilien aus
Von "Kirche in Not" werden weltweit "Red Wednesday"-Veranstaltungen organisiert, um das Thema ins Bewusstsein zu rücken. Vielen Kirchen werden in rotes Licht getaucht und dort heilige Messen, Gottesdienste, Gebete und ökumenische Begegnungen stattfinden, sogar im fernen Australien in der St. Patrick's Cathedral in Melbourne. In Deutschland sind der Passauer und der Regensburger Dom eingebunden, das Freiburger Münster, die Dresdner Kathedrale und der Paderborner Dom; in der Slowakei die eindrucksvollen Burgen von Nitra und Bratislava. Auch in Frankreich werden u.a. die Kathedralen von Chartres, Reims und Versailles rot angestrahlt.
Ihren Ursprung hat die "Red Wednesday"-Initiative in Brasilien. Dort ließ das lokale "Kirchen in Not"-Büro 2015 die weltberühmte Statue "Cristo Redentor" (Christus, der Erlöser) in Rio de Janeiro rot beleuchten, um gegen die Christenverfolgung im Irak zu protestieren. Im Jahr darauf folgte das italienische Büro mit der Beleuchtung des Trevi-Brunnens in Rom. Seitdem sind viele andere Länder diesem Beispiel gefolgt und die Initiative wurde von mehreren christlichen Konfessionen in vielen anderen Regionen unterstützt. "Kirche in Not" unterstützt jedes Jahr über 5000 Projekte in rund 130 Ländern und hilft Christen, die unterdrückt werden oder nicht über die nötigen Mittel verfügen, ihren Glauben zu leben.
(Übersicht über alle Teilnehmer in Österreich: www.red-wednesday.at)
Quelle: kathpress