Caritas Tirol hilft seit 120 Jahren
Seit 120 Jahren unterstützt die Caritas der Diözese Innsbruck armutsgefährdete Menschen: Die 1903 als "Tiroler Karitasverband-Barmherzigkeit" gegründete Caritas Tirol habe sei Beginn an die Armenfürsorge im Fokus und sei die älteste Caritas in Österreich, erklärte Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag in Innsbruck. Die Gründung der Hilfsorganisation geht auf die vielen Straßenkinder in Innsbruck Anfang des 20. Jahrhunderts zurück, viele davon obdachlos, verwahrlost und oft alkoholisiert. Damals wie heute gehe es darum, den Grundauftrag der Caritas - "Not sehen und handeln" - zu erfüllen, sagte Rathgeb. Aktuell verzeichne die Hilfsorganisation in der Diözese Innsbruck etwa 39 Prozent mehr Beratungen und eine steigende Nachfrage in die Wärmestube.
Der aktuelle Anstieg von Armutsgefährdeten und -betroffenen sei ein Auftrag für die Caritas, "dafür zu sorgen, dass die Armut in unserem Land zurückgedrängt wird", betonte Rathgeb. Ziel müsse sein, "dass kein Kühlschrank leer steht, die Wohnungen im Winter warm sind und Rechnungen bezahlt werden können".
Konkret unterstützt die Caritas bei Anträgen für öffentliche Förderungen, Sozial- und Familienberatung und unter bestimmten Voraussetzungen auch mit einer finanziellen Überbrückung in Form von Lebensmittelgutscheinen. Um weiterhin helfen zu können, benötige die Hilfsorganisation aber Spenden: "Ohne diese wären 120 Jahre Caritas-Hilfe nicht möglich", so Rathgeb.
Anstieg bei Sozialberatungen
Armutsbetroffene könnten sich etwa Essen, Heizen und Miete durch die Inflation nicht mehr leisten, berichtete Rathgeb. Auch wenn die Teuerungen nach der Rekordinflation 2022 zurückgegangen seien, müssten sich armutsgefährdete Menschen zweimal überlegen, ob der Wocheneinkauf, der Schulausflug, die Winterjacke oder das Heizen im Winter möglich sei oder nicht, so die Caritas-Direktorin. Betroffen seien größtenteils Alleinerziehende, Familien mit mehreren Kindern und Pensionisten. Diese Gruppen würden nach wie vor von Nachzahlungen, Mietpreiserhöhungen, gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreisen überrollt werden.
Konkret zeige sich dies am Anstieg der Zahlen in der Sozialberatung: Von Oktober 2022 bis September 2023 haben 2.372 Personen 5.218 Beratungen in Anspruch genommen. Das ist im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum ein Anstieg um 39 Prozent.
Rathgeb warnte auch vor den Folgen von Armut für Kinder: So erhöht Armut die Gefahr von Delegierungen, führt zu Ausgrenzung sowie zu körperlichen und seelischen Krankheiten, außerdem haben betroffene Kinder geringere Bildungschancen.
(Caritas-Spendenkonto: IBAN AT79 3600 0000 0067 0950; Kennwort: Inlandshilfe 2023; Onlinespenden www.caritas-tirol.at/online-spenden)
Quelle: kathpress