"9 Plätze - 9 Schätze": Krautwaschl fiebert mit "Himmelsberg" mit
Als Lokalpatriot hat sich der steirische Oberhirte Wilhelm Krautwaschl zum Nationalfeiertag zu Wort geoutet: Dass bei der österreichweiten ORF-Hauptabendsendung "9 Plätze - 9 Schätze" (ORF 2, 20.15 Uhr) auch der im südoststeirischen Vulkanland gelegene Himmelsberg in Straden zur Publikumswahl stehe, darüber freue er sich "als Mensch und Bischof", schrieb er auf Facebook. Er hoffe, "dass dieser besondere Platz im Südosten der Diözese Graz-Seckau viele begeistert", so der Grazer Diözesanbischof.
Bei der Live-Show im ORF, die traditionell neun einzigartige, teils wenig bekannte Plätze aus den neun Bundesländern präsentiert und das Fernsehpublikum alljährlich den "schönsten Platz Österreichs" küren lässt, geht Straden als steirischer Kandidat ins Rennen. Krautwaschl verwies darauf, dass Besucher auf dem Himmelsberg "4 Kirchen mit 3 Kirchtürmen" vorfinden, und verlinkte die Website der dortigen Pfarre, die ausführlich über die Geschichte des Wallfahrtsortes informiert.
In Straden gibt es demnach schon seit dem 3. Jahrtausend vor Christus menschliche Besiedlung. Archäologen verorten zwischen 1250 und 800 v. Chr. dort eine urnenfelderzeitliche Höhensiedlung, die dann gewaltsam zugrunde ging. Grabhügel aus dem 1. und 2. Jahrhundert deuten darauf, dass die vormals keltische Gegend nach der Eroberung durch die Römer relativ dicht besiedelt war. Nach der Völkerwanderung waren hier ab 500 die Slawen, ab 955 erfolgte mit dem Sieg über die Ungarn eine neuerliche Besiedlung durch bayrische Bevölkerung.
Wallfahrtsziel seit 17. Jahrhundert
Das heutige Erscheinungsbild des auf einer Höhe gelegenen Ortes wird jedoch von den Kirchenanlagen bestimmt: Die Hauptpfarrkirche St. Maria am Himmelsberg, die Doppelkirche St. Sebastian und Maria Schmerzen, die Tiefkirche Maria Schmerzen und die Filialkirche St. Florian. St. Maria entstand ab 1188 und wurde nach Bränden zwischen 1480 und 1525 wiedererrichtet.
Die aus dem Jahr 1515 stammende Figur der "Maria am Himmelsberg" wurde ab dem 17. Jahrhundert zum Ziel von Wallfahrern. Deren Zustrom ebenso wie die steigende Pfarrbevölkerung machte den Bau der Florianikirche am "Pur- oder Buchberg" notwendig. Vom Kriegsgeschehen 1945 zerstört, wurde der Ort in den Folgejahren wieder aufgebaut.
In der ORF-Ankündigung wird Straden als "Platz, um dem Himmel ganz nah zu kommen" gepriesen. Wenn man in den auf einer Anhöhe gelegenen, "von sanften Weinhügeln und Wanderwegen, grünen Wiesen und entzückenden Häusern" umgebenen Wallfahrtsort erreiche, "fühlt sich an, als würde man auf ein italienisches Schloss oder eine kleine Stadt innerhalb einer Burg zukommen". Bereits im Vorjahr war ein weiterer kirchlicher Ort - das Friedenskircherl am Stoderzinken - steirischer Vertreter bei der österreichweiten Suche nach dem schönsten Platz, und setzte sich als Bundes-Sieger durch.
Die Orte der anderen österreichischen Bundesländer, die sich am Nationalfeiertags-Abend dem Voting stellen, sind das Palmenhaus Schönbrunn (Wien), das Pillerseetal (Tirol), die Altstadt von Steyr (Oberösterreich), die Eisriesenwelt (Salzburg), die Weinbaugemeinde Eisenberg (Burgenland), das Wachau-Städtchen Hardegg (Niederösterreich), die Burg Landskron (Kärnten) und der Spullersee (Vorarlberg).
Quelle: kathpress