Katholischer Familienverband solidarisch mit streikenden Pädagogen
Der Katholische Familienverband Wien ist solidarisch mit den am heutigen Dienstag in der Bundeshauptstadt streikenden Elementarpädagoginnen und -pädagogen. "Eine Aufwertung und ein Imagewandel der Elementarpädagogik sind dringend erforderlich", betonte Roland Löffler, Leiter des Arbeitskreises Elternrecht und Schule beim Familienverband, in einer Aussendung. Elementarpädagoginnen und -pädagogen leisteten einen wertvollen Beitrag. "Sie bereiten unsere Kinder auf die spätere Schullaufbahn vor und tragen so wesentlich zum Erfolg im weiteren Leben bei. Das muss auch entsprechend honoriert werden", begründete Löffler der Unterstützung der Streikenden.
Kindergärten und Krippen werden häufig immer noch als "Aufbewahrungsstelle von Kindern berufstätiger Eltern und nicht als Bildungsstätte" betrachtet, kritisierte Löffler. Dieses Manko gelte es zu beseitigen. So fordert der Katholische Familienverband unter anderem bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen zur Qualitätssicherung der Elementarpädagogik, einen verbesserten Betreuungsschlüssel sowie mehr pädagogisches und unterstützendes Personal.
Protest ist "Hilfeschrei"
Öffentliche und private Kindergärten, Horte sowie schulische Freizeitbetreuungen in Wien halten am Dienstag Betriebsversammlungen und Demonstrationen für bessere Betreuungsbedingungen ab. Darunter sind auch kirchliche Kindergartenträger wie die St. Nikolausstiftung und die Vereinigung der katholischen Kindertagesheime (KKTH). "Der Protest, der in Wahrheit ein Hilfeschrei des Personals ist, kommt daher, weil bei dem jetzigen Fachkraft-Kind-Schlüssel nur schwer die notwendige individuelle Förderung der Kinder stattfinden kann", sagte Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, im Vorfeld des Streiktags gegenüber Kathpress. Die St. Nikolausstiftung betreibt 90 Kindergärten und Horte.
Für Walter brauche es vorwiegend eine Verbesserung dieses Personalschlüssels, sowie eine schrittweise Verkleinerung der Gruppengrößen in ganz Österreich. Zwar könnten diese Forderungen "nicht von heute auf morgen umgesetzt werden", dringend notwendig sei aber eine Perspektive - etwa durch einen Stufenplan - und den erklärten Willen der politischen Verantwortungsträger nach einem einheitlichen Bundesgesetz für die Bildungseinrichtung Kindergarten. "Dann wird es auch keine Betriebsversammlungen mehr geben müssen", so der Leiter der St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien.
Konkret gefordert werden etwa kleinere Gruppen, einheitliche Ausbildung der Assistenzkräfte und bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen. Von den Auswirkungen der Protestmaßnahmen sollen knapp 100.000 Kinder und deren Familien betroffen sein.
Quelle: kathpress