Schönborn: Noch einen Schritt tiefer in globalen Konflikt
Auf die Hilflosigkeit in Politik wie Gesellschaft angesichts der Konflikte in Israel, Gaza, Bergkarabach und der Ukraine hat der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in seiner Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" (Freitag) hingewiesen. Seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel "sind wir noch einen Schritt tiefer in den globalen Konflikt geraten". Schönborn verwies auch auf Papst Franziskus, der angesichts der Gewalteskalationen in vielen Teilen der Welt immer wieder von einem "Weltkrieg auf Raten" spricht.
Angesichts des Leids wachse auch die Hilflosigkeit, vor allem bei betroffenen Menschen, so Schönborn. Der Wiener Erzbischof stellte angesichts des Leids die Frage, "wie ginge es mir, wenn meine Familie betroffen wäre? Sind wir noch fähig zu Mitgefühl? Oder hat uns bereits die Globalisierung der Gleichgültigkeit erfasst, von der Papst Franziskus spricht?".
In Gedanken sei er immer wieder bei den 200 israelischen Geiseln in Gaza und der ständig wachsenden Zahl der Opfer auf beiden Seiten, so Schönborn. Der jedoch auch festhielt, dass Zahlen "nichts über das persönliche Leid" sagen würden.
Der Kardinal machte in seiner Kolumne zudem auf ein Gebet eines gläubigen Juden für die Kinder in Gaza aufmerksam: "Gott, Quelle des Segens, wende dein Gesicht den Kindern zu, damit sie deinen Segen und deinen Schutz erfahren. Verschone sie. Heile sie. Lass sie in Sicherheit geborgen sein. Gib ihnen ihre verlorene Kindheit zurück. Schau auf sie und schenke ihnen Frieden!"
Weltweiter Tag des Friedens
Um das Gebet für den Frieden zu verstärken, rief der Papst den 27. Oktober als weltweiten Tag des Fastens und Betens für den Frieden aus. Auch die Christen anderer Konfessionen, die Angehörigen anderer Religionen und alle friedliebenden Menschen seien aufgerufen, sich in geeigneter Weise daran zu beteiligen.
Für den Petersdom in Rom kündigte er an, dass dort am 27. Oktober um 18 Uhr ein großes ökumenisches Friedensgebet gehalten werden solle. Die katholischen Diözesen weltweit sollten sich an diesem beteiligen.
Quelle: kathpress