Bugnyar: Hamas-Angriff löste in Israel "nationales Trauma" aus
Der Angriff der Hamas habe in Israel ein "nationales Trauma" ausgelöst. Das betonte der Rektor des Österreich-Hospizes, Markus Bugnyar, am Dienstag gegenüber dem ORF-Burgenland. "Was die Israelis hier im Land sagen, was ich von vielen Freunden höre, ist: Die vergleichen es mit dem Holocaust und das bedeutet, da sind sehr, sehr viele Emotionen, die da mit im Spiel sind", so der Rektor. Der Vergleich mit dem Holocaust werde damit begründet, dass noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg, seit dem Holocaust, an einem einzigen Tag so viele Juden ermordet worden sind, erklärte Bugnyar.
Jeder in Israel sage, dass die Ereignisse die Gesellschaft verändern würden, sagte Bugnyar. Man habe in den letzten Monaten immer wieder Massendemonstrationen gegen die Regierung gesehen, jetzt stehe das Volk wieder zusammen.
Die israelische Regierung habe angekündigt, in den nächsten Tagen für neue Verhältnisse im Gazastreifen zu sorgen und Premierminister Netanjahu habe am Montag gesagt, man werde so zurückschlagen, dass man in Generationen noch davon reden werde. "Also das hat ein Ausmaß erreicht, das niemand erwartet hat, das vollkommen jenseits aller Vorstellungskraft ist und wo entsprechend darauf reagiert werden muss. Israel wird sich in einer solchen Situation kein Zeichen der Schwäche erlauben."
In Jerusalem selbst sei die Lage derzeit großteils ruhig. Es könne zwar immer wieder einen Raketenalarm geben, aber Jerusalem sei auch für Muslime eine heilige Stadt, meinte Bugnyar. Wenn es noch Raketenalarm gebe, dann eher in Tel Aviv. Man könne ohne Probleme in Jerusalem auf die Straße gehen, aber es gebe natürlich eine erhöhte Polizei-Präsenz, weil man abwarten müsse, wie die Palästinenser in der Westbank und in Ostjerusalem reagierten. Die Geschäfte und Cafés in Jerusalem seien großteils zu, bis auf Supermärkte und Apotheken. Momentan blieben die meisten Menschen vor allem am Abend zu Hause.
Quelle: kathpress