Heiliges Land: Krautwaschl tief erschüttert über Gewalteskalation
Tief erschüttert über die Gewalteskalation, die in den letzten Tagen über Israel und Palästina hereingebrochen ist, hat sich der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl am Montag gegenüber Kathpress gezeigt. Der christliche Beitrag zur Eindämmung der Gewalt muss nach der Überzeugung des Bischofs sein, "im Gespräch zu bleiben, offen zu sein für die Menschen, niemanden auszuschließen und zu helfen, wenn man helfen kann". Wie man gegen Hass und Mordlust, wie sie derzeit sichtbar werden, ankommen kann - "da fehlen mir die Worte und die Antwort", zeigte sich Krautwaschl freilich erschüttert.
Der Frieden in der Region sei immer schon fragil gewesen, erinnerte der Bischof. Wenn es manche Jahre vermeintlich ruhig sei, "verdrängen wir gerne, dass es unter dem Deckel brodelt", sagte der seit Langem mit Israel verbundene Bischof am Montag im Gespräch mit Kathpress. Die Konfliktgeladenheit habe er bei Reisen immer wieder vor Ort wahrgenommen. "Die derzeitige Eskalation sucht aber ihresgleichen", so Krautwaschl weiter. Er frage sich immer wieder, was sein Beitrag sein könnte, damit die Menschen in dieser Region "mehr und mehr aufeinander zugehen und das Miteinander betonen, damit Frieden werden kann, der so dringend notwendig ist".
Die schwierige politische Situation im Heiligen Land "begleitet uns über Jahrhunderte und geht genau genommen bis in die Zeit des alten Bundes im vorchristlichen Israel zurück", erinnerte der Grazer Bischof. Der gesamte Nahe Osten sei in seiner Geschichte geprägt von unterschiedlichen Vorherrschaften und damit verbundenen Herausforderungen: Nach Hirtenvölkern hätten Babylonier, Perser, Römer, Juden, Christen und Moslems die Oberhand gehabt.
Mit Religion und damit "dem Innersten des Menschen" könne viel manipuliert werden - auch was Gewaltradikalisierung anbelangt, merkte Krautwaschl an. Allerdings sei es eine Irreführung, dies ursächlich mit "Religion" in Verbindung zu bringen: "Letztendlich haben ja alle Religionen den Frieden und damit das Zusammenleben der Menschen im Blick." Jedoch würden oft noch so gute Ansätze aus den Überlieferungen der großen Religionen für schlimme Zwecke missbraucht.
Quelle: Kathpress