
Brasilianische Ordensfrau erhält Erwin-Kräutler-Preis
Die brasilianische Theologin und Ordensfrau Ivoneide Viana de Queiroz ist mit dem "Erwin-Kräutler-Preis für kontextuelle Theologie, interreligiösen Dialog und befreiungstheologische Forschung" ausgezeichnet worden. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung, die alle zwei Jahre vom "Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen" der Universität Salzburg vergeben wird, ist am Donnerstagabend in Salzburg überreicht worden. De Queiroz erhielt die Auszeichnung für ihre Dissertation zum Leben von Ordensfrauen im Amazonasgebiet zwischen 1970 und 2020.
Ziel des Preises ist es, junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu fördern, die sich mit politischer Theologie, sozialer Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung beschäftigen - Themen, für die sich auch der austro-brasilianische Bischof Kräutler seit über fünf Jahrzehnten im Amazonasgebiet engagiert. Der Verleihung selbst konnte der 84-jährige Kräutler aus gesundheitlichen Gründen nicht beiwohnen.
In seiner Laudatio sagte Christian Tauchner vom Steyler Missionswissenschaftlichen Institut: "Queiroz besinnt sich auf Geschichte und schaut auf fünf Jahrzehnte der Kirchenentwicklung im Amazonasgebiet vor allem Brasiliens zurück." Ökologie, Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung habe befreiendes Potenzial. In ihrer Dissertation setzt sich die Preisträgerin Viana de Queiroz mit dem Engagement von Ordensfrauen im Amazonasgebiet auseinander. 2023 promovierte sie mit der Arbeit an der Päpstlichen Universität Paraná in Curitiba (Brasilien) zur Doktorin der Theologie.
"Ökologie, Klimaschutz, theologisch gesprochen: die Bewahrung der Schöpfung ist ein globales Thema und eine globale Herausforderung", sagte Prof. Dietmar W. Winkler, der Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, in seiner Begrüßungsansprache.
"Der christliche Glaube hat ein befreiendes Potenzial. Sr. Ivoneide Viana de Queiroz hat in ihrer Dissertation einen Aspekt der befreienden Botschaft reflektiert. Hier hat sie etwas dazu beigetragen, was uns nachdenklich macht und uns vor allem Zuversicht gibt", betonte Franz Gmainer-Pranzl, Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Mitinitiator des Erwin-Kräutler-Preises.
Die Preisträgerin würdigte den Namensgeber Erwin Kräutler in ihren Dankesworten als "prophetischen Missionar, der in Amazonien zum Kampf für die ursprünglichen Bewohner, für die soziale Frage und für Mutter Erde in ihrer ganzen Biodiversität beiträgt".
Quelle: kathpress