Preis "Trompete von Jericho" 2023 geht an Initiative #OutInChurch
Die deutsche Initiative "#OutInChurch" erhält den Preis der österreichischen Kirchenreform-Bewegungen, die "Trompete von Jericho". Die Auszeichnung, die am Freitag zum dritten Mal vergeben wird, würdige "besondere Verdienste um die Reform der katholischen Kirche", hieß es in einer Aussendung am Donnerstag vonseiten der "Laieninitiative", "Priester ohne Amt", "Wir sind Kirche" sowie der "Pfarrerinitiative". Der Preis wird an "#OutInChurch"-Vorstandsmitglied Jens Ehebrecht-Zumsande überreicht, der sich im Rahmen der Initiative für kirchliche LGBTIQ+-Mitarbeiter einsetzt.
Mit der Auszeichnung würdige man "das mutige öffentliche Auftreten von #OutInChurch", so die Initiatoren. Die am 24. Jänner 2022 öffentlich gegangene Initiative habe bereits teilweise Änderung des Arbeitsrechts für den kirchlichen Dienst erreicht und setze sich "für eine Kirche ohne Angst" ein. Jens Ehebrecht-Zumsande ist Religionspädagoge, Leiter des Grundlagenreferats Kirche in Beziehung der Erzdiözese Hamburg und Vorstandsmitglied der "#OUtInChurch"-Initiative.
"Bisher konnten viele dieser Personen in ihrem kirchlichen Beruf oder Umfeld mit ihrer geschlechtlichen Identität und/oder mit ihrer sexuellen Orientierung nicht offen umgehen. Es drohten arbeitsrechtliche Konsequenzen bis hin zur Vernichtung der beruflichen Existenz", heißt es in der Begründung der Kirchenreform-Bewegungen.
"#OutInChurch" ist nach eigenen Angaben eine Initiative von rund 500 Mitarbeitern der katholischen Kirche in Deutschland, die sich unter anderem als lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer und non-binär identifizieren. Die englische Abkürzung LGBTIQ+ steht vorwiegend für nicht-heterosexuelle Menschen, die sich etwa als lesbisch, schwul oder queer identifizieren. Varianten sind LGBTQI oder LGBTQIA+. Jeder Buchstabe steht für eine eigene sexuelle Orientierung oder Identität.
Die "Trompete von Jericho" wird zum dritten Mal verliehen. Im vergangenen Jahr ging sie an den ehemaligen Missionar, Politologen und Afrikanisten Josef Pampalk; 2021 wurde die frühere Ordensfrau und Buchautorin Doris Reisinger ausgezeichnet.
Der Preis wird im Rahmen der "Kirchenvolkskonferenz 2023" verliehen, die am Samstag stattfindet. Thema der diesjährigen Konferenz lautet "Katholische Sexualmoral. Orientierungshilfe oder bloße Lachnummer?"; als Vertagende sprechen u.a. der Wiener Moraltheologe Gunter Prüller-Jagenteufel sowie die Augsburger Moraltheologie-Professorin Kerstin Schlögl-Flierl.
Quelle: kathpress