Neues Papstschreiben zur Klimakrise
Papst Franziskus hat zu zügigen und umfassenden Maßnahmen gegen die Erderwärmung aufgerufen. In einem "Apostolischen Mahnschreiben" fordert der Papst von Regierungen, Unternehmen und jedem Einzelnen, rasch die notwendigen Schritte zu ergreifen, um eine Ausweitung der Klimakatastrophe zu verhindern. Das Schreiben "über die Klimakrise" mit dem lateinischen Titel "Laudate Deum" ("Lobet Gott") wurde am Mittwoch (4. Oktober) vom Vatikan veröffentlicht und ist an "alle Menschen guten Willens" gerichtet.
Kritikern an der Theorie der Erderwärmung hält der Papst in dem Text entgegen, der menschengemachte Ursprung des Klimawandels könne "nicht mehr bezweifelt werden". Dabei richtet sich Franziskus auch an sogenannte Klimaleugner in seiner eigenen Kirche. "Es stimmt, dass nicht jede einzelne Katastrophe automatisch auf den globalen Klimawandel zurückgeführt werden kann", räumt er ein und betont: "Es ist jedoch nachweisbar, dass bestimmte von der Menschheit verursachte Veränderungen des Klimas die Wahrscheinlichkeit immer häufigerer und intensiverer Extremereignisse deutlich erhöhen."
Ausführlich spricht der Papst in dem Dokument, das als "Fortsetzung" seiner Sozial- und Umweltenzyklika "Laudato si" von 2015 angekündigt war, von den Welt-Klimakonferenzen. Auf die Klimakonferenz von Paris im Jahr 2015, bei der weltweit verbindliche Ziele zur Reduzierung der Erderwärmung vereinbart wurden, hatte die Enzyklika des Papstes seinerzeit einen gewissen Einfluss gehabt.
Franziskus bewertet die Weltklima-Konferenzen seit 1992 in dem Text unterschiedlich und lobt besonders die von Paris. Die von 30. November bis 12. Dezember anberaumte nächste Konferenz (COP28) könne ein Wendepunkt sein, sofern der Mensch "über seine kleinen Interessen" hinausgehe und im Großen denke.