Kardinal Schönborn lobt Einkehrtage vor Synode in Rom
Kardinal Christoph Schönborn ist dankbar für die drei Einkehrtage, zu der die Mitglieder der am Mittwoch startenden Synode im Vatikan seit Sonntag versammelt waren. Zum einen hätten die mehreren Hundert Teilnehmenden am Treffen in einem kirchlichen Bildungshaus in Sacrofano nahe Rom einander nun bereits kennengelernt, zum anderen sei der geistliche Auftakt an sich "ein Erfolg", sagte Schönborn im Interview des Senders "Radio Vatikan" (Dienstag). Der Wiener Erzbischof, der in den kommenden Wochen zum bereits achten Mal an Synodenberatungen in Rom teilnimmt, empfahl auch kommenden Synodenversammlungen, solche Besinnungstage vorzuschalten.
"Viele der Teilnehmenden sind ja untereinander nicht bekannt. Dieses Aufwärmen des Zusammenseins ist ein großer Gewinn", sagte Schönborn. Normalerweise lerne man die aus allen Teilen der Welt zu den Beratungen in Rom versammelten Menschen während der Synode kennen. "Wir konnten das diesmal schon vorher erleben."
Der zweite "ganz bedeutende Gewinn" ist aus Schönborns Sicht die betont geistliche Einstimmung auf die Beratungsprozesse der Synode. "Die Synode ist nicht einfach eine Arbeitssitzung, sondern sie ist wirklich ein geistlicher Vorgang", hob der Kardinal einmal mehr hervor. Die beiden Begleiter während der Einkehrtage, die italienische Benediktinerin Ignazia Angelini und der ehemalige Ordensgeneral der Dominikaner, Timothy Radcliffe, hätten ihre Aufgabe "wunderbar gemacht", so Schönborn. "Es war eine geistliche, auch humorvolle und liebevolle Einführung in die Thematik, in die Haltungen, in denen wir diese Tage, diese drei Wochen der Synode miteinander leben können und dürfen."
Am Mittwoch beginnt nach einem Eröffnungsgottesdienst auf dem Petersplatz die knapp vierwöchige Arbeitsphase der Bischofssynode im Vatikan. Bis Ende Oktober werden sich 450 als Synoden-Teilnehmende von den Ortskirchen entsandte sowie vom Papst benannte Bischöfe, Priester, Laien, Theologen und Ordensleute über Mitbestimmung und einen anderen Umgang in ihrer Kirche austauschen. Ein weiteres Treffen dieser Art ist im Oktober 2024 geplant. Den Versammlungen im Vatikan waren weltweite Beratungen vorausgegangen. Daran beteiligten sich Katholikinnen und Katholiken auf unterschiedlichen Ebenen.
Die gesamte Weltsynode trägt den offiziellen Titel "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung". Kardinal Schönborn nimmt als Mitglied des Synodenrates an der nunmehrigen Bischofssynode in Rom teil. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner wurde von der Österreichischen Bischofskonferenz als Teilnehmer gewählt. Aus Österreich wird außerdem die an der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz sowie an der Babes-Bolyai-Universität im in Cluj-Napoca in Rumänien lehrende Theologin Klara-Antonia Csiszar als eine von 57 ernannten theologischen Beraterinnen und Beratern die Synodenversammlung und deren Mitglieder mit fachlicher Expertise begleiten. Csiszar ist aber nicht stimmberechtigt.
Quelle: kathpress