
Fulminantes Finale für Musical "Pauline" in Wiener Stadthalle
Mit zwei Schlussvorstellungen hat sich die Musical-Produktion "Pauline - Mut verändert die Welt" in der ausverkauften Wiener Stadthalle verabschiedet. Die 50 jungen Mitglieder der Gruppe "KISI - God's Singing Kids" begeisterten am Samstag und Sonntag je 1.800 Menschen im Publikum, darunter auch Österreichs Jugendbischof Stephan Turnovszky. Der Weihbischof lobte gegenüber Kathpress die Darbietung, die "in jeder Hinsicht - musikalisch, künstlerisch und technisch - zu empfehlen" sei. Besonders gelungen sei zudem die Kooperation zwischen dem Ensemble und den Päpstlichen Missionswerken (missio). "Das würde ich mir in der Kirche öfters wünschen: Zwei Realitäten, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben, starten ein derart erfolgreiches Projekt, von dem beide profitieren", so der Bischof.
Die Sonntag-Vorstellung war erst zweieinhalb Wochen zuvor als Zusatztermin aufgrund der großen Nachfrage eingeschoben worden. Insgesamt erlebten an die 15.000 Menschen die im Mai gestartete Österreich-Tournee mit Stationen im Messe Congress Graz, dem Congress Innsbruck, im Hofsteigsaal Lauterach, dem Toscana-Kongresshaus Gmunden, dem Congress Salzburg, dem Stadttheater Steyr, dem Klagenfurter Konzerthaus, dem Welser Stadttheater, dem Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt, der Oststeirerhalle Pischelsdorf, in Altmünster sowie schließlich in der Stadthalle Wien. Eine allerletzte Vorstellung ist noch für den 14. Oktober in Grafenegg (NÖ) angesetzt, diese ist jedoch bereits ebenso ausverkauft, wie an fast alle Aufführungsorten davor.
Der "Auftraggeber" des Werkes, "missio"-Direktor P. Karl Wallner, wertete die Musical-Tournee als großen Erfolg. Die Rückmeldungen für das zum 100. Geburtstag der Päpstlichen Missionswerke aufgeführte Musical seien "ausnahmslos begeistert" und man habe besonders die gewünschte Zielgruppe der jungen Familien erreicht. Ein Wermutstropfen sei allerdings das "absolute Desinteresse" nicht-kirchlicher Medien. "Eine lebendige Kirche, die mit höchster Professionalität die größten Konzertsäle füllt und Kinder mit einer positiven Mut-Botschaft begeistert, ist scheinbar nicht einmal für Regionalmedien ein Thema", bedauerte der mit den Heiligenkreuzer "Chant"-CDs bekannt gewordene Zisterziensermönch. Das Bühnenstück selbst liefere jedenfalls zur verbreiteten "Frustrationsdepression" ein klares Gegenstück, so Wallner.
Wahre Lebensgeschichte
Inhaltlich erzählt "Pauline - Mut verändert die Welt" die Geschichte von Pauline Marie Jaricot (1799-1862). Die Tochter eines reichen Seidenfabrikanten in Lyon gründete 23-jährig einen Verein, um mit Gebet und Spenden die Tätigkeit von Missionaren weltweit zu unterstützen. Auch eine Ordensgemeinschaft, eine Fabrik nach christlichen Grundsätzen sowie eine Rosenkranz-Initiative gehen auf sie zurück. Ihrem Missionsverein schlossen sich schon zu Lebzeiten mehrere Millionen Menschen an. Aus ihm gingen die 1922 von Papst Pius XI. gegründeten Päpstlichen Missionswerke hervor, die in Österreich als "missio" bekannt sind. Jaricot wurde 2022 seliggesprochen.
Entscheidend zur Seligsprechung beigetragen hatte die 14-jährige Mayline Tran, die mit ihrer Familie zu den Wiener Vorstellungen persönlich angereist war. Die junge Französin hatte als Dreijährige drei Herzstillstände mit Lungenembolie und Aussetzen der Gehirnströme erlitten. Nachdem Menschen weltweit - ausgehend von der Kindergarten-Elterngruppe - für sie zu Pauline Jaricot gebetet hatten, wurde sie auf wundersame Weise vollständig geheilt. Maylines Vater, Emanuel Tran, wandte sich nach der Aufführung an das Publikum und bekannte, er sei früher nicht getauft gewesen und hätte sich "nie vorstellen können, dass ich kleiner Mann für Gott wichtig bin". Mit der Heilung seiner Tochter habe sich alles geändert. P. Wallner bat das Publikum um weitere Gebete für Mayline, "denn es ist nicht leicht, als Wunder zu leben".
Starregisseur porträtiert "KISI"
Unter den Gästen war auch Juan Manuel Cotelo. Der spanische Starregisseur war mit der Kamera unterwegs, um für sein neuestes Projekt zu drehen. In seiner von Papst Franziskus inspirierten, im Internet abrufbaren Serie "Hagan Lio!" (deutsch: "Macht Lärm!"), das inspirierende Projekte aus aller Welt porträtiert, wird es in der letzten Folge der ersten Staffel um die in Oberösterreich gegründeten "KISI God's Singing Kids" gehen. Deren "Pauline" sei eine "Bombe von Freude, Farben, Licht und Musik", schwärmte der Schöpfer von Filmen wie "Mary's Land", "Das größte Geschenk" oder "Der Letzte Gipfel" auf Sozialen Medien von den jungen Darstellern. Ähnlich bescheinigte auch Jugendbischof Turnovszky, der die Gruppe bereits seit 2009 kennt, die Förderung junger Talente durch hochqualitative Produktionen bei den "KISIs" als "Theaterpädagogik im besten katholischen Sinn".
Bei "Pauline" standen insgesamt Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 26 Jahren auf der Bühne. Das Stück stammte aus der Feder der Autorin und Komponistin Birgit Minichmayr und wurde choreographiert von Regisseurin Patricia Nessy, der früheren künstlerischen Leiterin des Wiener Operettensommers. (www.pauline-musical.org)
Quelle: kathpress