Missio Österreich begeht Monat der Weltmission mit Fokus auf Indien
Die Päpstlichen Missionswerke Österreich (Missio) begehen den Monat der Weltmission in diesem Jahr mit dem Fokus auf Indien. Im Zeichen der Solidarität mit den Ärmsten der Armen machen die Missionswerke auf die Not von Familien in den Slums von Kalkutta (Kolkata) und die Ausbeutung der Teepflückerinnen im Himalaya Gebirge aufmerksam, heißt es in einer Aussendung von Missio am Donnerstag. Jeden Oktober begeht die katholische Kirche weltweit als Monat der Weltmission. Am 22. Oktober, dem Weltmissions-Sonntag, sammeln Pfarren österreichweit für die Menschen im Globalen Süden.
Missio Österreich stellt in diesem Jahr konkret die Region Westbengalen in den Mittelpunkt. In Kolkata, der größten Metropole des Bundesstaats leben schätzungsweise 15 Millionen Menschen, etwa ein Drittel davon in größter Armut in Slums. Aufgrund der großen Armut können sich viele Familien den Schulbesuch ihrer Kinder nicht leisten. Die Päpstlichen Missionswerke bieten mit kirchlichen Partnern vor Ort konkrete Auswege und Lösungen für die Menschen in den Armenvierteln an.
Die kirchlichen Hilfspartner vor Ort sind u.a. die örtliche Caritas "Seva Kendra" und den Salesianern Don Boscos. "Mit den Salesianern bauen wir den ärmsten Familien gemauerte Unterkünfte, die in der Monsunzeit nicht weggeschwemmt werden", erklärte P. Karl Wallner, Missio Nationaldirektor, der sich selbst im vergangenen März ein Bild der Situation vor Ort gemacht hatte. "In den Slums von Kalkutta herrscht besonders große Armut und sie betrifft Menschen unterschiedlicher Religionen und ethnischer Herkunft, die zusammen in den Slums leben." Viele Familien mit Kindern wohnten auf engstem Raum. "Wir helfen hier nachhaltig, indem wir stabilen Wohnraum schaffen, den Kindern eine Schulbildung und ihren Eltern Ausbildungskurse zur Selbsthilfe ermöglichen", so Wallner.
Ebenso tätig ist Missio in den Schwarztee-Anbaugebieten in den indischen Himalaya-Ausläufern. Dass hinter der Tee-Produktion eine große Ausbeutung stecke, wüssten die Wenigsten. 70.000 Menschen, überwiegend Frauen, pflücken täglich bis zu 15 Kilo Teeblätter pro Person. Für die Arbeit erhalten die Pflückerinnen einen Hungerlohn. "Gerade die christliche Minderheit in Darjeeling ist das Opfer von Ausbeutung", so der Missio-Nationaldirektor. Damit zumindest die Kinder der ausgebeuteten Teepflückerinnen und Teepflücker einen Ausweg aus der Armut fänden, ermögliche man ihnen gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos eine gute Schulausbildung und so "echte Chancen auf ein besseres Leben", so P. Karl Wallner.
Weltmissions-Sonntag 22. Oktober
Am Weltmissions-Sonntag sammelt die katholische Kirche weltweit Spenden für die ärmsten Diözesen in den Ländern des Globalen Südens. Der Weltmissions-Sonntag ist damit laut Missio die größte Solidaritätsaktion innerhalb der Kirche. Heuer fällt er auf den 22. Oktober. In Zusammenarbeit mit den Anderssprachigen Gemeinden der Erzdiözese Wien und dem Referat für Weltkirche "Kirche im Dialog" lädt Missio Österreich zum gemeinsamen Gottesdienst am 22. Oktober um 10:15 Uhr in den Wiener Stephansdom ein. Weihbischof Franz Scharl wird die Heilige Messe als Hauptzelebrant feiern. Über 60 anderssprachige Gemeinden aus Afrika, Asien und Lateinamerika nehmen jedes Jahr an der Messe zum Weltmissions-Sonntag teil und gestalten unter anderem die Liturgie musikalisch mit.
Quelle: Kathpress