Rennfahrer Habsburg: Habe in Medjugorje großen Frieden verspürt
Ein persönliches Glaubenszeugnis hat der Rennfahrer und Kaiser-Urenkel Ferdinand Habsburg gegeben. Der 26-jährige Le-Mans-Sieger sprach am Mittwochabend im Wiener Stephansdom beim Friedensgebet "Message for you", dem zentralen Ereignis der Medjugorje-Bewegung in Österreich. Höhepunkt des mehr als fünfstündigen Gebetsprogramms im vollen Dom war ein Gottesdienst mit dem emeritierten St. Pöltner Bischof Klaus Küng.
Habsburg berichtete von seinem ersten Medjugorje-Besuch vor einem Jahr. Auf Anraten eines Priesters sei er zu seinem 25. Geburtstag alleine in das ihm bis dahin unbekannte Dorf in der Herzegowina gefahren und habe die ersten Tage dort "nicht in bester Laune" verbracht, wie er berichtete. Das intensive Erleben einer Beichte habe ihm dann "das Herz geöffnet, alles im Glauben ergab plötzlich Sinn und ich spürte großen Frieden", so der Urenkel des seliggesprochenen Kaisers Karl I. von Österreich.
Habsburg ist Botschafter für die in Medjugorje gestartete, in den ärmsten Ländern der Erde tätige Ernährungsinitiative "Marys Meals", für deren Unterstützung er auch beim Friedensgebet im Stephansdom warb. "Alle Weltprobleme wie - Kriege, Armut und auch die Umweltkrise - gehen letztendlich auf einen Mangel an Liebe zurück", sagte er. Dass "Mary's Meals" mit wenig Mitteln derart viel bewege - tagtäglich werden über zwei Millionen Kinder mit einer warmen Schulmahlzeit versorgt - sei "kein Wunder, denn sie machen es mit Liebe", befand der Motorsportler.
Christliche "Quelle der Frische"
Von einem ähnlichen Erlebnis, das zu einer Lebenswende führen sollte, berichtete der Oberösterreicher Klemens Langeder (37), der im Juni zum Priester geweiht wurde. In Medjugorje, das ihm schon zuvor "geistige Heimat" war und wo er sich 2010 zur Klärung seines weiteren Weges befand, habe er ebenfalls nach einer Beichte "verstanden, dass Jesus wirklich in der Eucharistie und im Evangelium gegenwärtig ist". Der Gedanke, er wolle Priester werden, sei später dann dazugekommen und habe sich durch den Besuch eines Gebetskreises allmählich gefestigt.
Marija Pavlovic-Lunetti (58), die zur Gruppe der "Seherkinder" von Medjugorje gezählt wird, sagte beim Friedensgebet, mit den von ihr bezeugten Erscheinungen der Jungfrau Maria "will Gott uns sagen, dass er uns nicht vergessen hat". Als zentrale Botschaft nannte sie den Aufruf, "Jesus den ersten Platz im Leben zu geben", wofür es "fünf Steine" als besonders hilfreiche Praktiken gebe: "Das Rosenkranzgebet, die Eucharistie, das Lesen der Bibel, das Fasten und die monatliche Beichte", so Pavlovic-Lunetti. Viele Pilger entdeckten dies in Medjugorje, wodurch der Ort ein "Quell der Frische der Christenheit" sei. Die dort vollzogenen Lebenswenden seien "wirkliche Wunder".
Eigene Rettung zu wenig
Hauptzelebrant Bischof Klaus Küng war kurzfristig für Kardinal Christoph Schönborn eingesprungen, der aufgrund der beginnenden Bischofssynode in Rom verhindert war. Das Gebet für das Gelingen der Synode bestimmte auch den Gottesdienst. Sein Wunsch wäre, "dass als Ergebnis die genannten fünf Punkte herauskommen, als noch stärkeres Bemühen um christliches Leben", erklärte der emeritierte St. Pöltner Oberhirte, der zu Jahresbeginn selbst eine Pilgergruppe nach Medjugorje begleitet hatte. Das Gebet um Frieden bezeichnete er als Pflicht aller, "denn niemand kann sich darauf beschränken, die eigene Haut zu retten".
Das Friedensgebet wurde gestaltet von einem 100-köpfigen Chor und einem Musikensemble, sowie erstmals auch von einer Jugend-Musikgruppe des Wiener Zentrums Johannes Paul II. Jugendliche führten auch durch das Programm und berichteten von Erlebnissen beim stets im Sommer in Medjugorje stattfindenden Jugendfestival "Mladifest". Nach dem Gottesdienst, dem außer Bischof Küng auch der Wiener Pastoralamtsleiter Markus Beranek und 30 weitere Priester und Diakone vorstanden, endete der Abend mit einer eucharistischen Anbetung.
Erscheinungsberichte seit 1981
Aus Medjugorje in Bosnien-Herzegowina werden seit 1981 Erscheinungen der Jungfrau Maria berichtet, die sich als "Königin des Friedens" bezeichnet. Über die Echtheit hat die katholische Kirche trotz mehrfacher Prüfungen noch kein offizielles Urteil gefällt. Ein beauftragter Visitator von Papst Franziskus, seit 2021 Bischof Aldo Cavalli, hält sich in dem Wallfahrtsort auf und ist insbesondere für die Begleitung der Pilger zuständig.
In Österreich hat sich in den 1980er-Jahren eine auf Medjugorje zurückgehende Gebetsbewegung gebildet, die seit 2008 in Zusammenarbeit mit der Johannesgemeinschaft des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und zahlreichen religiösen Gemeinschaften der Erzdiözese Wien alljährlich im September das Friedensgebet im Wiener Stephansdom veranstaltet. Mit stets mehreren Tausend Teilnehmenden zählt es zu den größten religiösen Ereignissen im Land.
Quelle: Kathpress