Pius-Parsch-Preis 2023 geht an Josef Rauffer
Der Münchner Liturgiewissenschaftler Josef Rauffer erhält den mit 6.000 Euro dotierten Pius-Parsch-Preis des Stiftes Klosterneuburg. Die an das Wirken des Klosterneuburger Augustiner-Chorherrn und Liturgie-Pioniers erinnernde Auszeichnung wird vom Pius-Parsch-Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie und der Liturgiewissenschaftlichen Gesellschaft Klosterneuburg ausgeschrieben. Die zum 8. Mal verliehene Auszeichnung wird am 2. Dezember durch den neuen Klosterneuburger Propst Anton Höslinger im Anschluss an den Gottesdienst zum 60. Jahrestag der Liturgiekonstitution des Konzils übergeben. Das Institut erinnert aktuell auch an das 100-Jahr-Jubiläum der ersten "volksliturgischen" Messe von Pius Parsch in St. Gertrud mit einem Jubiläumsband.
Insgesamt wurden neun Arbeiten, darunter mehrere Dissertationen und eine Habilitationsschrift, eingereicht. Der Preisträger konnte sich mit seiner Doktorarbeit zum Thema "Tagzeitenliturgie als Gebet aller Getauften. Ansätze des Zweiten Vatikanischen Konzils im deutschen Sprachgebiet" profilieren. Es sei zudem ein Thema, "das insbesondere Pius Parsch und der volksliturgischen Bewegung ein Anliegen war und im Sinne des Konzils bis heute bleibt", hieß es in einer Aussendung am Dienstag.
Josef Rauffer war Zeremoniär von Kardinal Reinhard Marx und ist seit Abschluss seiner Dissertation Leiter des Liturgiereferats der Erzdiözese München und als Pfarrer tätig. Die prämierte Arbeit zur Tagzeitenliturgie wurde an der Universität München unter der Betreuung von Prof. Dr. Winfried Haunerland erstellt. Der kürzlich verstorbene Liturgiewissenschafter war Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Pius-Parsch-Instituts.
Der mit 6.000 Euro dotierte und international renommierte Pius-Parsch-Preis ist die höchstdotierte liturgiewissenschaftliche Auszeichnung im deutschen Sprachraum. Die Stiftungsintention des seit 2009 im Zweijahresrhythmus ausgelobten Preises ist es, Nachwuchswissenschaftler zu fördern, theologische Forschungsthemen im Geist von Pius Parsch voranzutreiben sowie liturgiewissenschaftliche Expertise anzuregen.
Jubiläumsband
Aus der Werkstatt des Pius-Parsch-Instituts des Stiftes Klosterneuburg ist vor Kurzem auch der 10. Band der Buchreihe "Protokolle zur Liturgie. Veröffentlichungen der Liturgiewissenschaftlichen Gesellschaft Klosterneuburg" erschienen. Der neue Band dokumentiert das 100-Jahr-Jubiläum der ersten "volksliturgischen" Messe von Pius Parsch in St. Gertrud am Christi Himmelfahrtstag, den 22. Mai 1922. An dieses Ereignis und seine weit über Österreich hinausreichende Strahlkraft erinnerte das Klosterneuburger Pius-Parsch-Institut 2022 bereits mit einer Festmesse in St. Gertrud und einem Festakt im Augustinersaal des Stiftes Klosterneuburg.
Der nun herausgegebene Jubiläumsband enthalte auch ein sehr ermutigendes Geleitwort des Liturgiereferenten des Österreichischen Bischofskonferenz, Weihbischof Anton Leichtfried (St. Pölten), die Festansprache des Dekans der Kath.-Theol. Fakultät Wien, Univ. Prof. Dr. Johann Pock und vieler anderer renommierter Autoren, hieß es. Aus Anlass der zehnten Nummer der "Protokolle zur Liturgie" ist dem Band im Anhang auch ein Register sämtlicher Beiträge aller bisher erschienen Jahrgänge angefügt.
Der Band enthält im ersten Teil "Liturgiewissenschaft" aktuelle Arbeiten aus dem weiten Feld der liturgiewissenschaftlichen, historischen und biblischen Forschung; im zweiten Teil Beiträge aus dem Bereich der Pastoralliturgie und Liturgiepastoral. Die "Protokolle zur Liturgie" haben den Charakter eines Jahrbuchs und bilden neben den wissenschaftlichen "Pius-Parsch-Studien. Quellen und Forschungen zur Liturgischen Bewegung" und den praktisch-pastoralen "Schriften des Pius-Parsch-Instituts" eine von den insgesamt drei Buchreihen, die das Institut herausgibt.
(Links: www.pius-parsch-institut.at/pius-parsch-preis)
Quelle: kathpress