Katholische Aktion erhofft "Wandlung der Kirche von innen her"
Eine "Wandlung der Kirche von innen her" erhofft sich die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) von der zweiten Phase der Weltsynode vom 4. bis 29. Oktober in Rom. In den drei Themenbereichen der Arbeitsvorlage ("Instrumentum laboris") der Synodenversammlung - Gemeinschaft, Sendung und Teilhabe - "findet sich die KAÖ stark wieder", erklärte die Laienorganisation im Anschluss an ihre Jahreskonferenz am Wochenende in Wien. "Die römisch-katholische Kirche in Österreich ist in einer tiefen Krise. Ihr wird kaum mehr zugetraut, Antworten auf die brennenden Fragen unserer Tage zu geben. Die stattfindende Synode gibt der Kirche weltweit und den Ortskirchen Hoffnung, durch eine Wandlung von innen her wieder näher mit den Menschen als Kirche unterwegs zu sein", so die KAÖ am Sonntag.
Ein besonderes Anliegen sei der KAÖ "die Gemeinschaft im Bild des weiten Zeltes und des pilgernden Gehens. Es ist uns nicht egal, dass sich einzelne Gruppen von dieser Gemeinschaft ausgeschlossen fühlen. Denn gerade diese Menschen sind es, die uns zur Weggemeinschaft machen. Sie müssen auch ihren Ausdruck im gemeinsamen religiösen Vollzug finden", hieß es weiter. Ebenso wichtig sei mehr Autonomie für die Ortskirchen: Auf welche Weise das Evangelium verkündet wird und welche Charismen dafür vor Ort vonnöten sind, "muss im jeweiligen Kontext entschieden werden".
Die katholische Laienorganisation appellierte an die Verantwortlichen der Synode, sich für eine Reform der Strukturen einzusetzen, die die Teilhabe aller Gläubigen an kirchlichen Entscheidungsprozessen gewährleistet. "Die Mitverantwortung an der Sendung muss in den Strukturen klar abgebildet sein und darf nicht vom Gutdünken einzelner abhängen", so die Forderung der Katholischen Aktion.
Die KAÖ listete eine Reihe von Themen auf, denen sich die Diözesen in den kommenden Jahren gerade in Mittel- und Osteuropa kompetent stellen müssten: Entwicklung von neuen synodalen Strukturen, Gender-Frage, Frauen-Frage, gleichgeschlechtliche Partnerschaften und der Umgang mit ihnen, ein neuer Humanismus im Digitalen, Euthanasie, Klimakonzepte für die Diözesen und die Planung einer auch ohne Priester funktionierenden Seelsorge und Liturgie. "Ungeschminkt offen" müsse auch der Missbrauch "opferrelevant und konsequent aufgearbeitet werden".
Für Petition "Tempo senken - Leben retten"
Beschlossen wurden bei der KAÖ-Konferenz weiters Umweltleitlinien. Darin verpflichtet sich die Laienorganisation, im eigenen Handeln und Wirken ökologische Kriterien zu beachten und eigene Veranstaltungen ressourcenschonend durchzuführen. Gleichzeitig will die KAÖ ihr gesellschaftspolitisches Engagement für eine nachhaltige Lebensweise und einen weiterhin lebenswerten Planeten fortsetzen.
In diesem Sinne unterstützt die Katholische Aktion auch die Petition "Tempo senken - Leben retten". Es gebe keine einfachere und effizientere Maßnahme, CO2 einzusparen, als den Verkehr zu entschleunigen. Zu den konkreten Forderungen der Kampagne zählt daher, die Regelgeschwindigkeit innerorts auf 30 km/h und die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 100 km/h und auf Freilandstraßen auf 80 km/h zu senken. Diese Maßnahmen würden zudem die Zahl der Unfälle mit Verletzten und Todesopfern senken und zu weniger Lärm und besserer Luftqualität vor allem auch in den Ortsgebieten beitragen.
75-Jahr-Feier am 9. Mai 2024
Am 9. Mai 2024 wird die Katholische Aktion Österreich in Linz ihr 75-Jahr-Jubiläum feiern. Details dazu werden später bekanntgegeben. An der KAÖ-Konferenz in Wien nahm auch der in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Laienorganisationen zuständige Referatsbischof Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau) teil.
Quelle: kathpress