Diözese Gurk: Dank an treue Kirchenbeitragszahler
Die wohl unersetzbare Bedeutung des Kirchenbeitrags für die Gemeinschaft der Kirche und ihre vielfältigen Aufgaben und Leistungen haben die beiden wirtschaftlichen Verantwortlichen der Diözese Gurk, Gerhard Salzer und Burkhard Kronawetter, betont. "Das ganze pastorale Leben und viele soziale Engagements in Kärnten wären ohne Kirchenbeitrag nicht denkbar. Ich bin jeder und jedem Einzelnen dankbar für die hohe Zahlungsmoral, die wir in Kärnten haben", so Finanzkammerdirektor Salzer im Interview mit dem Kärntner "Sonntag".
Nur durch den Kirchenbeitrag sei es möglich, dass die Kirche bzw. die Pfarre oft der letzte Gemeinschaftsraum im Ort ist. Viele Gemeinden hätten keine Gasthäuser mehr bzw. müssten ohne öffentliche Infrastruktur auskommen. "In vielen davon gibt es aber noch die Kirche und den Pfarrhof, wo sich die Menschen treffen können", so Salzer. Nachsatz: "Diese Kleinräumigkeit kostet aber viel Geld."
Diözesanökonom Kronawetter wies zugleich auf den kulturellen Auftrag der Kirche hin. "Nicht erst jetzt, sondern schon seit Langem erheben wir, welche Immobilien für die Seelsorge wichtig sind und reduzieren unsere Gebäudezahl", so Kronawetter. Das betreffe etwa Pfarrhöfe, die nicht mehr bewohnt werden. Er könne sich aber nicht vorstellen, "dass wir in Kärnten Kirchen verkaufen, die dann für andere Zwecke verwendet werden". Aber: "Natürlich verschlingen alte Bauten, aber auch die Kunstwerke viel Geld. Leider steigen die staatlichen Subventionen dafür nicht im selben Ausmaß wie die Restaurierungskosten. Hier sind wir für jeden Euro Kirchenbeitrag dankbar."
Darauf angesprochen, dass die Diözese mit finanziellen Verlusten zu kämpfen hat, verwies Kronawetter auf den laufenden Kirchenentwicklungsprozess. Hier würden strategische, pastorale Ziele erarbeitet und Kernaufgaben definiert: "Unser Ziel ist ein ausgeglichenes Betriebsergebnis. Die Kirche soll weiterhin ihren pastoralen und diakonischen Zielen nachkommen und die Dienstleistungen aufrechterhalten können."
Auf Grundlage der pastoralen Ziele würden sich in weiterer Folge ein Finanz- und Personalplan ergeben, ergänzte Salzer: "In diesem Sinne wird es zu Einsparungen und zu einer Neuorientierung in manchen Feldern kommen müssen. Ich will und kann dem Entwicklungsprozess und seinen Ergebnissen aber nicht vorgreifen. Klar ist aber, dass die Einnahmen nicht steigen, sondern tendenziell eher sinken werden."
Aus heutiger Sicht könne er dabei aber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versichern, dass es zu keinen Kündigungen kommen wird, so Salzer: "In einer Institution wie der Kirche sind die Mitarbeitenden das höchste Gut. Aber wie gesagt: Wir werden Schwerpunkte definieren, und hier wird es zu Umschichtungen kommen müssen. In Zukunft wird man auch nicht jede Position nachbesetzen können."
Quelle: kathpress