Erzdiözese Wien: Das katholische Leben erholt sich langsam
Vorsichtig zuversichtlich hat der Wiener Diözesansprecher Michael Prüller die aktuellen Daten der Kirchenstatistik 2022 kommentiert, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Die Daten für 2022 zeigten ein konsistentes Bild, so Prüller: "Das katholische Leben hat sich weiter von den Einschränkungen der Corona-Zeit erholt, blieb aber noch unter dem Niveau von vor der Pandemie." So hätten viele Eltern die Taufe ihres Kindes aufgeschoben, um sie in einer Zeit ohne Restriktionen nachzuholen. Dass 2.692 Kinder im Jahr 2022 bei ihrer Taufe schon älter als ein Jahr waren, sei ein Rekordwert und illustriere die Nachholbewegung. 2019, im letzten Jahr vor Corona, seien 2.206 Täuflinge älter als ein Jahr gewesen.
Im Blick auf die Finanzen und die Tatsache, dass in einem Jahr mit einem starken Kostenauftrieb (Jahresinflationsrate von 8,6 Prozent) die Einnahmen der Erzdiözese Wien stagnierten, meinte Prüller, dass auf der Erzdiözese Spardruck laste. Dieser werde sich durch die Mitglieder schonende, sehr behutsame Anpassung der Kirchenbeitragsvorschreibungen 2023 auch heuer und in den kommenden Jahren fortsetzen, so Prüller.
Die Erzdiözese Wien verzeichnete 2022 Einnahmen von 140,7 Millionen Euro (2021: 141,3 Millionen). Der Anteil des Kirchenbeitrags lag 2022 bei 109,8 Millionen Euro (2021: 109,5 Millionen). Laut Gebarungsübersicht bilanziert die Erzdiözese Wien mit einem negativen EGT von 6,9 Millionen (2021 positives EGT von 1,1 Millionen). Den größten Anteil an den Ausgaben haben auch hier mit 88,2 Millionen Euro die Personalkosten für die 1.608 Hauptamtlichen (2021: 82,9 Millionen).
Quelle: kathpress