Kardinal Schönborn unterstützt Kampagne zur Temporeduktion
Kardinal Schönborn unterstützt die österreichweite Kampagne "Tempo senken - Leben retten". Diese richtet sich an den Österreichischen Nationalrat, mit dem Ziel der Geschwindigkeitsreduktion auf Österreichs Straßen. Konkret wirbt die Initiaive der "Vekehrswende" für Tempo 100 auf Autobahnen, Tempo 80 auf Freilandstraßen und Regelgeschwindigkeit 30 in Ortsgebieten. "Ein entschleunigter Tritt aufs Gaspedal tut dem Klima und der Umwelt gut. Was auf Amerikas Highways möglich ist, muss auch in Österreich möglich sein", wird der Wiener Erzbischof in einer Aussendung der Katholischen Aktion Wien vom Dienstag zitiert.
Langsamer zu fahren bedeute, bewusster zu leben, so Schönborn. Mit den wenigen Minuten, die man dadurch vielleicht länger unterwegs sei, könne fossiler Treibstoff gespart und Emissionen effizient gesenkt werden. "Wenige Minuten später am Ziel bedeuten zusätzlich mehr Sicherheit und nicht zuletzt eine gute Zukunft für kommende Generationen", so der Kardinal.
Beginnend mit der kirchlichen Schöpfungszeit 2023 wirbt die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien für die Petition der "Verkehrswende" und stellt etwa Unterschriftenlisten für die Verbreitung im Umfeld von Pfarren zur Verfügung. "Wir können nicht weitermachen wie bisher. Es braucht viele kleine Maßnahmen, die alle zusammenwirken", erklärte dazu Reinhard Bödenauer, Präsident der Katholischen Aktion Wien. Je weniger dramatisch sie das Alltagsleben veränderten, desto leichter seien sie umzusetzen, zeigte er sich überzeugt.
10 Prozent Ersparnis
So könne man mit der Maßnahme in Österreich den CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich um 10 Prozent senken. Insgesamt ist Verkehr mit rund 28 Prozent der Gesamtemissionen (2022) der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen hinter dem Sektor Energie und Industrie. Entschleunigung durch Tempolimits sei dadurch eine rasch umsetzbare Maßnahme beim Klimaschutz. Zudem sei sie günstig und könne ohne neue Infrastruktur, lange Vorlaufzeiten und finanzielle Mittel umgesetzt werden.
Am 27. September lädt die Katholische Aktion zum Vortrag "Tempo senken - Leben retten" von Verkehrswissenschafter Prof. Günter Emberger von der Technischen Universität Wien ins Bildungszentrum St. Bernhard nach Wiener Neustadt ein (19.00 Uhr). Im Anschluss an den Vortrag ist eine Podiumsdiskussion mit Politikerinnen und Politikern geplant. Laut "Verkehrswende" könne dadurch etwa jeder sechste Unfall, jeder fünfte Verletzte und jedes vierte Todesopfer im Straßenverkehr vermieden werden. Zudem ergäben sich positive Effekte auf die menschliche Gesundheit, den Geräuschpegel und die Attraktivität der Städte. Verkehrsberuhigung bringe Lebensqualität, eine Reduktion der Feinstaubbelastung inklusive Reifenabrieb und weniger Stickoxide, so das Bündnis. (Infos: www.verkehrswende.at, www.ka-wien.at)
Quelle: kathpress