Vorarlberg: Textile Schätze nach Wasserschaden wieder restauriert
Ein Jahr nach der Überflutung von Teilen des Bildungscampus Marianum in Bregenz, in dem u.a. das diözesane Kunst- und Textildepot untergebracht ist, konnten wichtige Gegenstände der Textilsammlung gerettet bzw. restauriert werden. Das teilte die Diözese Feldkirch auf ihrer Website mit. Rund 200 Gegenstände aus dem Textildepot - darunter Kaseln, Messgewänder, Rauchmäntel aus dem 18. bis 20. Jahrhundert - wurden durch das Wasser teils schwer beschädigt. Unter anderem war ein Messgewand dabei, das aus dem Hochzeitsmantel von Christian Ritter von Strolz, dem Stifter der Hl. Kreuz Kapelle samt Benefizium in Dalaas, geschneidert worden ist", so Diözesanarchivar Michael Fliri.
Nach einem Jahr meldete die Diözese nun den Abschluss der Restaurierung bzw. Wiederherstellung: "Der größte Teil der Textilien wurde nur gereinigt, nicht restauriert - sprich ca. 60 Reinigungen und vier echte Restaurierungen", führt der Diözesanarchivar aus. "Von den fachkundigen Händen der Mitarbeiterinnen eines Wiener Textilateliers wurden die Gewänder vorsichtig vom Schlamm befreit und anschließend die Stoffe gereinigt und geglättet." Die historisch besonders interessanten Stücke wurden mit einer kleinen Restaurierung gesichert und aufbereitet. "Hier ist vor allem eine Goldbrokatkasel aus der Zeit Maria Theresias zu nennen, welche durch die Sicherung und Restaurierung wieder einen Teil ihres ursprünglichen Glanzes wiedererlangen konnte", so der Archivar.
Um erneute Schäden durch Überschwemmungen zu verhindern, wurden die restaurierten Textilien in einem provisorischen Depot in der Bibliothek in Altenstadt untergebracht.
Der Fundus der historischen Gewänder im Besitz der Diözese stellt einen Querschnitt der liturgischen Textilien über mehrere Jahrhunderte dar. "Wie haben sich Formen, Muster und Gestaltung in den letzten drei Jahrhunderten verändert? Welche Auswirkungen haben liturgische Reformen auf Gewänder, Farben und Muster? Die Erhaltung dieser Gewänder zeigt die kunsthistorische Entwicklung ebenso auf, wie die Verbreitung und Mode von Mustern und ähnlichem", unterstreicht Fliri die Bedeutung dieser historischen Schätze.
Quelle: Kathpress