Zsifkovics: Sr. Elvira Petrozzi war "Dolmetscherin des Evangeliums"
Am Donnerstag und Freitag finden in Saluzzo in Italien die Trauerfeierlichkeiten für die am 3. August verstorbenen Gründerin der Gemeinschaft "Cenacolo", Sr. Elvira Petrozzi, statt. Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics hat die Verstorbene am Donnerstag in einer Aussendung als "Dolmetscherin des Evangeliums" gewürdigt. Er sei voll "Dankbarkeit für ihren Einsatz und ihr Wirken für Arme, Bedürftige und Suchtkranke", so Zsifkovics.
Selbst von Krankheit und Alter gezeichnet, sei Schwester Elvira den Menschen vorangegangen und habe ein ermutigendes Beispiel von Gottvertrauen, Liebe und Tapferkeit gegeben. "Sie hat den Grundstein für das Dolmetschen des Evangeliums in die Lebenswelt des Hier und Heute, gestützt auf eine tätige Nächstenliebe, gelegt", betonte Bischof Zsifkovics.
Geboren am 21. Jänner 1937 als Rita Agnese Petrozzi, trat Mutter Elvira in das Kloster der Schwestern der Nächstenliebe in Borgaro (Turin) ein. 1983 gründete sie in einem verfallenen Haus auf dem Land die erste Comunita' Cenacolo (Cenacolo bedeutet auf Deutsch: "das Abendessen miteinander teilen"). Mittlerweile hat die Gemeinschaft 70 Häuser in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten, wo junge Menschen in Krisensituationen eine Anlaufstelle finden; u.a. auch in Kleinfrauenhaid in der Nähe von Eisenstadt.
Für Donnerstagnachmittag war in Saluzzo die Trauerliturgie geplant, am Freitag wird Petrozzi im "Cenacolo"-Noviziatshaus in Saluzzo zu Grabe getragen. "Wenn sie sagen werden: 'Elvira ist tot!', sollt ihr singen und feiern ... denn ich lebe!", heißt es auf der "Cenacolo"-Website über Schwester Elviras letzte Botschaft. Es gebe keinen Grund, sie zu bedauern: "Ich gehe glücklich, ganz in Frieden ... etwas Großes und Grandioses wird sich vor mir auftun".
Cenacolo in Kleinfrauenhaid
1997 stellte der damalige Pfarrer von Kleinfrauenhaid, Johannes Lehrner, unbenutzte Räumlichkeiten im Pfarrhof zur Verfügung. So gelang es dem damaligen Pfarrer von Siegendorf, Josef Hirschl, gemeinsam mit anderen Personen wie dem Bauunternehmer Karl Schiller und dem Arzt Christian Stelzer, ein "Cenacolo"-Haus in Österreich zu eröffnen. Zahlreiche junge Männer finden seit 25 Jahren die Möglichkeit, aus ihrer Abhängigkeit herauszukommen und den Beginn eines neuen Lebens zu wagen. Aktuell leben rund 30 Männer in der "Cenacolo"-Gemeinschaft in Kleinfrauenhaid.
Quelle: kathpress