"Haus der Frau": Verändere das System und nicht die Frauen
"Verändere das System und nicht die Frauen": unter diesem Motto steht das Kursprogramm 2023/24 des "Haus der Frau" der Diözese Linz. Das neue Programm, das ab sofort auf der Webseite des Bildungshauses www.hausderfrau.at abrufbar ist, legt in insgesamt 270 verschiedenen Kursen und Veranstaltungen im kommenden Jahr den Schwerpunkt auf die Themen "Aufbruch" und "Dialog", teilte die Diözese Linz am Samstag mit. Eröffnet wird das Kursjahr mit einem Tag der offenen Tür am 15. September (14 bis 18 Uhr).
"'Verändere das System und nicht die Frauen!', mit unseren Veranstaltungen im Bereich der Frauenbildung versuchen wir, genau dieses Thema aufzugreifen und entsprechende Angebote zu setzen", sagte Eva-Maria Kienast, Leiterin des Bildungs- und Begegnungszentrums Haus der Frau über das Motto des neuen Kursprogramms. "Wir möchten einen Beitrag leisten, um auf notwendige gesellschaftliche Änderungen hinzuweisen, darüber ins Gespräch kommen und mit Ihnen gemeinsam überlegen, welche Schritte konkret gesetzt werden können."
So gehe bei dem Veranstaltungsformat "Frauen im Gespräch" im kommenden Jahr um die Themen "Gewalt gegen Frauen" mit Yvonne Widler und Karin Neuwirth und "Zeitarmut und Machtstrukturen" mit Teresa Bücker und Ingrid Queteschiner. Rund um den Internationalen Frauentag am 8. März plane man eine besondere Veranstaltung. Unter dem Titel "Frauen in der Politik" gehe es um eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in politischen Entscheidungspositionen und somit um die demokratische Vertretung der gesamten Bevölkerung.
Geschlechtergerechtigkeit und psychische Gesundheit
Frauen bleiben trotz Fortschritten in der österreichischen Politik auf allen Ebenen weiterhin unterrepräsentiert, kritisierte Kienast. "Wir wollen in einer Gesprächsrunde mit vier oberösterreichischen Politikerinnen diskutieren, wie viel mehr Engagement es von Frauen im Vergleich zu Männern braucht und welche Rahmenbedingungen es brauchen würde, damit mehr Frauen politisch aktiv werden", so die Leiterin über die Veranstaltung.
In Kooperation mit dem Bildungshaus Schloss Puchberg stehe zudem eine Podiumsdiskussion zum Thema "Psychische Gesundheitsvorsorge für Frauen" an. Nach einem Impulsreferat von Autorin Beatrice Frasl werde unter anderem mit Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) über gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Zukunftsszenarien für eine ideale Gesundheitsvorsorge bei psychischen Erkrankungen von Frauen diskutiert.
Klimakrise, Krieg und Inflation machten deutlich, dass wir in einer Zeit des Umbruchs leben, so Kienast. Dieser Umbruch könne aber auch als Aufbruch verstanden werden: "Wir möchten mit unseren Besucherinnen über scheinbar unveränderbare Strukturen nachdenken, diese diskutieren und anregen, eine aktive Rolle einzunehmen und mitzugestalten". Die Bandbreite des Programms ermöglicht es, viele Frauen mit ihren Bedürfnissen anzusprechen und die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Themen und zur persönlichen Weiterentwicklung zu geben, so Kienast abschließend.
Quelle: kathpress