Begräbnis von "VinziWerke"-Gründer Pucher am 12. August
Die Requiem für den "VinziWerke"-Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher finden am 12. August (14 Uhr) in der Pfarre Graz-St. Vinzenz statt. Das teilten die "VinziWerke" am Freitag mit. Weitere Informationen zur Aufbahrung und zum Begräbnis werden demnach laufend unter www.stvinzenz.at ergänzt, so die Hilfsorganisation. Der Grazer "Armenpfarrer" Pucher war am Mittwoch überraschend nach einem medizinischen Notfall im Urlaub 84-jährig verstorben.
Die Hilfsorganisation trauere um ihren "Gründer und Wegweiser, Seelsorger und Freund" bestätigten die "VinziWerke" am Donnerstag den Tod ihrer Gründerfigur. Noch am selben Tag fand ein erstes Gebet zu seinem Gedenken in Puchers Heimatpfarre Graz-St. Vinzenz statt. Im Juni hatte der Geistliche dort auch sein 60-jähriges Priesterjubiläum gefeiert.
Pucher habe im Laufe der Jahrzehnte hunderten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Wegbegleitern als Inspiration gedient, so die "VinziWerke". Tausenden Menschen habe er eine Stimme gegeben und sich für sie "mit unerbittlichem Willen kompromisslos eingesetzt".
Mit seinen unkonventionellen Lösungsansätzen habe er ihnen schlussendlich Obdach, eine Perspektive und ein Stück Hoffnung geschenkt. So habe er sein gesamtes Leben in die Berufung des Heiligen Vinzenz von Paul und des Seligen Frédéric Ozanam und somit in den Dienst an den Ärmsten in der Gesellschaft gestellt.
"Wir sind in tiefer Trauer. Dennoch möchten wir betonen, dass alle Einrichtungen und Projekte trotz dieser Ausnahmesituation ihre Arbeit weiter fortführen und Menschen am Rande der Gesellschaft in ihrer Not auffangen", betonten Peter Pratl, Obmann der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg und Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke. Die Hilfsorganisation bitte "alle Menschen, die uns bisher verbunden waren, uns auch weiterhin zu unterstützen".
Auch vonseiten der Kirche, Gesellschaft und Politik kamen zahlreiche Würdigungen Puchers. "Die Leistungen von Wolfgang Pucher für die Menschen am Rande kann man nicht hoch genug einschätzen", hielt etwa der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl fest. Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, würdigte den Verstorbenen: "Sein unermüdliches und unbeirrbares Wirken hat über Jahrzehnte unzähligen Menschen Hoffnung gegeben, sie bisweilen alles verloren glaubten", so Lackner.
Caritas-Präsident Michael Landau hat den am Mittwoch verstorbenen Gründer der "VinziWerke" auf Twitter "einen großen Sozialpionier und Freund der Armen, weit über die Grenzen der Steiermark hinaus", genannt. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) betonte, Pucher werde "als Mensch immer ein Vorbild bleiben". Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) bezeichnete den Pfarrer als "kritischen Geist, der Mut besaß".
"Armendienst ist Gottesdienst"
Der Grazer "Armenpfarrer" Pucher verrichtete 60 Jahre lang seinen priesterlichen Dienst unter dem Motto "Armendienst ist Gottesdienst". Die von Pucher gegründeten "VinziWerke" unterstützten ab den 1990-er-Jahren Menschen, "die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben", wie er selbst in mehreren Interviews erklärte. Zielgruppe waren und sind u.a. Drogen- und Alkoholabhängige, Obdachlose, Haftentlassene, Bettler. In den mittlerweile 40 Institutionen der "VinziWerke" in der Steiermark, Wien und Salzburg finden täglich bis zu 450 Personen Unterkunft und 1.400 Personen werden mit Essen und Lebensmitteln versorgt.
Quelle: kathpress