"Horizont3000" startet Solarenergie-Programm in Ostafrika
Die katholische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit "Horizont3000" startet in Uganda und Kenia ein neues Solarenergieversorgungsprogramm für diözesane Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. Beteiligt an dem Programm mit dem Titel "Solar Pledge" sind die Diözese Gulu in Uganda und die Diözese Lodwar in Kenia, teilte die Organisation am Freitag in einer Aussendung mit. "Der Bedarf an verlässlicher, nachhaltiger und erschwinglicher Energieversorgung für diözesane Institutionen und soziale Einrichtungen wie Schulen, Seminarhäuser, Gesundheitszentren ist enorm", betonte "Horizont3000"-Geschäftsführer Erwin Eder.
Inspiriert von der Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus setze man mit den Partnerdiözesen ein "starkes Zeichen für den Klimaschutz", so Eder. "Solar Pledge East Africa bietet eine große Chance, die Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern und gleichzeitig etwas gegen den Klimawandel zu tun."
Die katholische Kirche betreibt in Uganda und Kenia mehr als 750 Gesundheits- und 12.000 Bildungseinrichtungen. Sie ist somit der zweitgrößte Anbieter von Gesundheits- und Bildungsdienstleistungen in Ostafrika. Dem steht eine andere Statistik gegenüber: Nur 40 Prozent der Gesundheitseinrichtungen im Sub-Sahara-Afrika haben eine zuverlässige Energieversorgung. Im Bildungsbereich sehe es ähnlich aus. Die Initiative soll diese Lücke ein Stück weit füllen.
Kirchliche Vorreiterrolle
Das Projekt sei "bahnbrechend", so Eder, "weil es bisher keine Initiative gibt, die systematisch mit den katholischen Diözesen in Ostafrika am Ausbau erneuerbarer Energien arbeitet". Das Programm umfasse zudem Bewusstseinsbildung, die Anstellung von Experten für erneuerbare Energie bei den Diözesen sowie die Beratung durch "Horizont3000", die Entwicklung von Strategien zum Ausbau erneuerbarer Energien, Reparatur und Aufstockung bestehender Anlagen, Installation neuer Systeme sowie den Aufbau von Wartungssystemen.
Umgesetzt werde das Projekt mit zwei langjährigen Partnerinnen, der Diözese Gulu in Norduganda sowie der Diözese Lodwar in Nordkenia. In beiden Regionen besteht ein besonders hoher Bedarf an erneuerbarer Energie. "In unserer Diözese gibt es über 300 Volksschulen, 39 weiterführende Schulen, 17 Gesundheitszentren und 2 große Krankenhäuser, die von uns betrieben werden und dringend ein solches Programm benötigen", betonte der Erzbischof von Gulu, John Baptist Odama.
"In der Turkana-Region herrscht das ganze Jahr extremer Sonnenschein, wir sehen nie Wolken, nur klaren Himmel. Die Solarenergie ist daher die Antwort, die es unseren Gemeinschaften ermöglicht, ein besseres und produktiveres Leben zu führen. Die Kraft dieser im Überfluss vorhandenen Ressource ist zu nutzen", sagte der Bischof von Lodwar, John Mbinda. Wenn das Programm erfolgreich angelaufen ist, sollen weitere Diözesen hinzukommen, auch eine Ausweitung auf andere Länder ist angedacht.
"Horizont3000" ist eine der größten Organisationen in der nichtstaatlichen österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Beauftragt von Basisorganisationen der katholischen EZA und unterstützt durch die Österreichische EZA stellt sie Partnerorganisationen Finanzmittel, Fachpersonal und Wissensmanagement zur Verfügung. (Infos: www.horizont3000.at)
Quelle: kathpress