Bischöfe begleiten Jugendliche nach Lissabon
Gleich vier österreichische Bischöfe begleitet die jungen Pilgerinnen und Pilger zum 37. Weltjugendtag, der von 1. bis 6. August in Lissabon (Portugal) stattfinden wird: Jugendbischof Stephan Turnovszky, der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler sowie der Kärntner Bischof Josef Marketz. Die Bischöfe werden sowohl beim Österreicher-Treffen am 1. August sowie während der Weltjugendtage im Zuge der "Rise Up"-Treffen Katechesen halten.
Das internationale Großereignis besitze eine Dynamik, die nichts an Bedeutung eingebüßt hätte, meinte etwa der Innsbrucker Diözesanbischof Glettler, der mit einer größeren Gruppe aus Tirol teilnehmen wird. In Lissabon selbst wird er auch mit Jugendlichen, die auf der internationalen Route der Gemeinschaft Emmanuel gekommen sind, Zeit verbringen.
"Schon als Student hat mir die mehrfache Teilnahme an den Weltjugendtagen den Blick für das erfrischend junge Gesicht von Weltkirche geöffnet", so Glettler. Junge Menschen bräuchten die Erfahrung, dass sie mit ihrem Glauben an Christus und ihrer Sehnsucht nach einer gerechteren Welt nicht allein seien.
Ähnlich auch der Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz, der bereits beim Vorbereitungstreffen mit Jugendlichen "ganz viel Freude und Neugier" bei ihnen feststellen konnte, "die auch in mir jugendliche Kräfte aktivieren werden". Marketz, der mit einer Pilger-Gruppe zum WJT reist, freue sich vor allem darauf, "wieder einmal mit Jugendlichen viel Zeit zu verbringen und ins Gespräch zu kommen".
Bis zu 3.000 junge Pilgerinnen und Pilger erwartet
Aktuell sind rund 1.200 Personen zu den offiziellen Gruppenreisen nach Lissabon angemeldet, erwartet werden bis zu 3.000 junge Pilgerinnen und Pilger. Jugendbischof Turnovszky selbst fährt mit einer Pilger-Gruppe von Wien aus nach Lissabon. Er versteht sich dabei als Begleiter und Seelsorger der mitreisenden Jugendlichen. Auch der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl fährt mit 45 jungen Erwachsenen - einer diözesan organisierten Reise aus Graz-Seckau.
Der WJT ist für Turnovszky nicht nur eine Sache der Jugendlichen selbst, sondern auch der Bischöfe, die die Veranstaltung dafür nutzen würden, zu lernen, wie junge Menschen heute beten und feiern, und um den Kontakt mit Jugendlichen zu vertiefen. "Insofern bedeutet der Weltjugendtag auch immer einen gewissen Lernerfolg für mich", so der Jugendbischof. Auch Bischof Krautwaschl betonte die Möglichkeit, den Glauben gemeinsam mit jungen Leuten zu leben und zu erleben, als sein WJT-Hauptanliegen.
Die Bischöfe werden beim Österreicher-Treffen am 1. August mit den Jugendlichen feiern; Turnovszky wird dabei eine Katechese halten sowie im Zuge der "Rise up"-Treffen - die, die bisher üblichen Katechesen ablösen - Impulse geben. "Die Katechesen, die wir Bischöfe den Jugendlichen anbieten dürfen, sind ganz im Sinne des synodalen Prozesses als Kurzimpulse für einen Austausch mit jungen Menschen aus aller Welt vorgesehen, von dem ich mir für mich und die Jugendlichen aus Österreich Ermutigung und geistliche Energie für ein Leben in der Nachfolge Jesu erhoffe", erläuterte Bischof Marketz.
Neue "Rise Up"-Treffen
Wie bei den vorhergegangenen Weltjugendtagen üblich, finden an drei Veranstaltungstagen Katechesen in verschiedenen Sprachen für die Jugendlichen statt. Statt der traditionellen WJT-Katechesen setzt der WJT in Portugal auf einen "dynamischeren und interaktiveren Stil", heißt es vonseiten der Organisatoren. Damit verbunden ist auch eine neue Bezeichnung der Katechesen, nämlich "Rise Up"-Treffen.
"Bei den diversen Begegnungen werden wir Bischöfe uns den Fragen der jungen Menschen stellen, mit ihnen synodal Kirche sein", erklärte Glettler das neue Format. In den Impulsen werde es etwa um "soziale Freundschaft", unsere gemeinsame ökologische Verantwortung und um die Erfahrung von Gottes Barmherzigkeit gehen, so der Innsbrucker Bischof.
Am WJT anwesende Bischöfe sind mit Blick auf die Jugendsynode 2018 und dem aktuellen synodalen Weg der Kirche aufgerufen, sich aktiv daran zu beteiligen, den Jugendlichen zuzuhören, Worte zum Thema des Tages zu sagen und der Messe vorzustehen. Die Themen der Treffen basieren auf den drei jüngsten Botschaften, die der Papst an junge Menschen gerichtet hat: ganzheitliche Ökologie (Laudato si'), soziale Freundschaft und universelle Gemeinschaft ("Fratelli tutti") sowie Barmherzigkeit. Auch die österreichischen Bischöfe sind dazu aufgerufen, zu diesen Themen von 2. bis 4. August bei den "Rise up"-Treffen zu sprechen.
Quelle: kathpress