Salzburg: "Disputationes" heuer über Ewigkeit, Jenseits und Licht
Sie gehören inzwischen zum fixen Bestandteil der "Ouverture Spirituelle" - der Auftaktwoche der Salzburger Festspiele: Die "Disputationes", ein dreitägiges Symposion, bei dem eine wissenschaftliche, interdisziplinäre Ausleuchtung des jeweiligen Themas der "Ouverture Spirituelle" vorgenommen wird. Heuer stehen Ouverture wie Disputationes unter dem Titel "Ex aeterna lux". Das dreitägige Symposion (24. bis 26. Juli) geht diesem Thema im programmatischen Dreischritt "Ewigkeit" (24. Juli), "Jenseits" (25. Juli) und "Licht" (26. Juli) nach. Hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Kunst und Kultur halten dabei zunächst Impulsreferate, bevor sie miteinander in einem Podiumsgespräch die Themen vertiefen.
"Seit ihrer Gründung 2012 sind die 'Disputationes' zu einem fixen Bestandteil der Salzburger Festspielsaison geworden. Sie leisten zugleich einen intellektuellen Beitrag im Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur. Und das hohe Publikumsinteresse gibt uns, gibt den 'Disputationes' recht", betonten die Leiter der "Disputationes", Claudia Schmidt-Hahn und Prof. Dietmar Winkler, in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress. Aktuell bemühe man sich u.a. mit Stipendien um eine Erhöhung des Anteils junger Besucherinnen und Besucher.
Doch auch der Zuspruch der Referentinnen und Referenten bestätige den Weg, so Winkler: "Die Herausforderung reizt unsere Vortragenden Jahr für Jahr aufs Neue, in einen interdisziplinären Diskurs über die Wirkung von Kultur und Religion auf den Menschen, über spirituelle Momente in der Kunst, wie auch über die großen Fragen der Menschheit nach Herkunft und Endlichkeit nachzudenken."
Eröffnet werden die Disputationes am 24. Juli um 15 Uhr gemeinsam von Erzbischof Franz Lackner und dem Intendanten der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser. Inhaltlich folgen Vorträge und Diskussionen zum Thema "Ewigkeit" - aus theologischer, medizinischer und literarischer Sicht. Dazu referieren der Theologe Martin Dürnberger, der Arzt und Schriftsteller Günther Loewit sowie der Schriftsteller Robert Schneider.
Am zweiten Tag soll der Frage nach Jenseitsvorstellungen nachgegangen werden. Dazu werden der Theologe Jan Rohls, die Philosophin Ariadne von Schirach und der buddhistische Mönch Seelawansa Wijayarajapura referieren und diskutieren - und dies dürfte durchaus spannend werden, so Dietmar Winkler: "Christlicher Glaube behilft sich - im Sinne eines eher linearen Zeitverständnisses - ja mitunter der Projektion von Gerechtigkeit nach der Auferstehung auf die alles hinzielt. Der Buddhismus, der keinen allmächtigen Gott im Zentrum seines Glaubens hat, entwirft hier wohl einen anderen Zugang im Sinne eines zyklischen Zeitverständnisses oder eines andauernden Kreislaufs von Leben, Tod, Geburt, Werden und Vergehen. Schließlich mag hier die Philosophie nochmals eine Außenperspektive einbringen, die nicht aus einem religiösen System kommt."
Der abschließende dritte Tag unter dem Titel "Licht" wartet mit Vorträgen des Pianisten und Dirigenten Walter Gutdeutsch, des Astrophysikers Franz Kerschbaum und der Soziologin Ina Schmied-Knittel auf. Winkler: "Während sich die Musikwissenschaft mit dem Klang des Lichts beschäftigen mag, ist die Perspektive des Astrophysikers eine andere, bei dem Licht zugleich mit Kosmos und Unendlichkeit zu tun hat. Spannend wird dieser Tag wohl auch durch die Kombination einer Expertin aus Soziologie und Psychologie, die sich mit Nahtoderfahrungen beschäftigt." (Infos: www.disputationes.at)
Quelle: kathpress