Kirchtürme wenig von Unwettern bedroht
Kirchenbauten sind von Unwetterschäden normalerweise selten betroffen. Somit zählt der Fall der am Montag durch Unwetter beschädigten Kirche St. Marxen in Kärnten zu den Ausnahmen, sagte Ruprecht Obernosterer, Leiter der Bauabteilung der Diözese Gurk am Mittwoch gegenüber karnten.orf.at. "Wenn man andere Sturmereignisse mitverfolgt, sind Kirchen weniger betroffen als zivile Gebäude", so der Experte. Das liege etwa an der Steilheit und der Durchlüftung der Kirchtürme, freilich, "verhindern kann man so etwas nicht, das muss man schon ganz klar sagen", betonte Obernosterer, wie das Beispiel St. Marxens zeige. Der Schaden beträgt laut Schätzungen mindestens 500.000 Euro.
In Österreich nehmen starke Unwetter durch den Klimawandel immer mehr zu. Dass es nicht vorhersehbar ist, wo genau sie ihre volle Kraft entfalten, vereinfacht die Prävention nicht. Die Stärke könne sich von einem Ort zum anderen radikal ändern. Ein Phänomen, das in den letzten zehn Jahren immer häufiger beobachtet werden könne, erläuterte Obernosterer. Egal zu welcher Jahreszeit, das Wettergeschehen kann immer seine Spuren an den Gebäuden hinterlassen, so der Experte: "Es ist eine Mischung aus Hagel im Sommer, Stürme leider zu jeder Jahreszeit und das Dritte ist Schneedruck, das ist die Bandbreite, man kann gar nicht sagen, was als Nächstes kommen wird."
Die wichtigste Aufgabe der Bauabteilung sei daher die Sicherungsarbeit nach Unwettern, um Folgeschäden zu verhindern. Es gehe schließlich auch um die Sicherheit auf den Friedhöfen, so Obernosterer. Bei der Kirche St. Marxen sei mit den Sicherungsarbeiten bereits begonnen worden. Eine umfangreiche Restaurierung sei jedoch erst im nächsten Jahr realistisch. Das Finanzielle müsse erst geklärt werden und auch der Denkmalschutz habe ein Wörtchen mitzureden.
Am Montag hatte ein Unwetter den oberen Teil des Kirchturms von St. Marxen in der Kärntner Gemeinde Eberndorf zerstört und dessen Spitze abgetragen. Der Friedhof rund um die Kirche wurde durch die herabfallenden Ziegel und die Trümmer des Turms dabei sehr stark in Mitleidenschaft gezogen.
Quelle: kathpress