Stift Kremsmünster: Scheuer weiht P. Demattio zum Priester
Der Linzer Bischof Manfred Scheuer hat am Dienstag den Benediktiner P. Anselm Demattio im Stift Kremsmünster zum Priester geweiht. Aufgrund der Renovierung der Stiftskirche fand der Festgottesdienst in der Kaplaneikirche Kirchberg statt. Der 35-Jährige stammt aus München und ist 2017 in die Klostergemeinschaft der Benediktiner von Kremsmünster eingetreten. Abt Ambros Ebhart richtete zu Beginn des Gottesdienstes persönliche Worte an P. Anselm, den er 2013 bei dessen erstem Besuch in Kremsmünster kennengelernt hatte: "Wir sind dankbar, dass P. Anselm bei uns von Beginn an 'zu Hause' war, wachsen und reifen konnte, die Gemeinschaft bereichert und seinen Weg gefunden hat", so Ebhart.
Bischof Scheuer schlug in seiner Predigt eine Brücke zur Physik - neben Theologie P. Anselm Demattios zweites Studienfach - und bezeichnete Naturwissenschaft als eine Form des "Gottesdienstes": Scheuer verwies zudem auf die naturwissenschaftliche Tradition des Stiftes Kremsmünster, wo es "immer ein weises Verhältnis von Naturwissenschaft und Glaube, von Glaube und Vernunft" gegeben habe. In der Regel des hl. Benedikt zeige sich auch eine große Aufmerksamkeit für die Gegenwart Gottes "im Alltag, in der Arbeit, für die Gegenwart im Anderen, im Gast, im Fremden, im Pilger", so Scheuer. Die geschichtliche und kulturelle Identität Oberösterreichs würde sich "verflüchtigen" ohne Benediktiner.
An der Priesterweihe nahmen u.a. auch P. Bernhard Eckerstorfer, Rektor des Päpstlichen Athenäums Sant'Anselmo Rom, der Dompropst von Wiener Neustadt und Altrektor der Anima in Rom Franz-Xaver Brandmayr, und der Rektor des Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom, P. Gernot Wisser SJ teil.
Vor seinem Eintritt studierte P. Anselm Demattio in München Physik und Theologie und in Leuven Theologie. Den Abschluss des Physik- und Theologiestudiums machte er an der Universität Wien. P. Anselm Demattio wurde 2027 ins Noviziat aufgenommen, ein Jahr legte er die zeitliche Profess ab. Im Herbst 2019 begann er das Lizenziatsstudium in Liturgie in Sant'Anselmo, der Hochschule der Benediktiner in Rom, das er 2022 abschloss. Im selben Jahr legte er in Kremsmünster die Ewige Profess ab, am 17. Dezember 2022 wurde er in Rom in Sant'Anselmo zum Diakon geweiht. Derzeit setzt er seine Studien für das Doktorat in Sant'Anselmo fort. Seit 2020 ist er Redaktionsmitglied der Benediktinischen Zeitschrift "Erbe und Auftrag".
Neben Demattio wurden von Bischof Scheuer noch vier weitere Oberösterreicher in diesem Jahr zum Priester geweiht: die Ordensmänner Christoph Fischer, Peter Maria Pendl und Samuel Cao Tuyen Lai sowie der Diözesanpriester Klemens Langeder.
Quelle: kathpress