
Altar im Landeskrankenhaus Salzburg bei ökumenischer Feier geweiht
Mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Altarweihe wurde die Innenraumrenovierung der Pfarrkirche St. Johannes am Campus Landeskrankenhaus (LKH) der Salzburger Landeskliniken (SALK) feierlich abgeschlossen. Damit stehen für die Feiernden jetzt Stühle statt Kirchenbänken in runder Anordnung mit dem Altar im Mittelpunkt zur Verfügung, wie die Erzdiözese berichtete. Vor der Weihe des neuen Altars am Sonntagvormittag betonte Weihbischof Hansjörg Hofer in seiner Festpredigt dessen "einzigartige Würde". Die Neugestaltung des Altarraumes wurde anlässlich des 300. Todestages des Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) umgesetzt.
Unter den Mitfeiernden waren u. a. der griechisch-orthodoxe Archimandrit P. Ilias Papadopoulos und der evangelische Pfarrer P. Meinhardt von Gierke. Seitens der Mitwirkenden bei der Renovierung feierten u. a. Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Landeskonservatorin des Bundesdenkmalamtes, Eva Hody, sowie der Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken (SALK), Dozent Paul Sungler.
Der Altar ist Symbol für Christus
"Am Altar wird die Lebenshingabe Jesu für uns immer wieder neu Wirklichkeit. Der Altar ist also der 'Tisch des Herrn'", sagte Weihbischof Hansjörg Hofer in seiner Festpredigt. Von diesem "Tisch des Brotes" aus werden die Gläubigen mit dem Brot des Lebens gestärkt. Da der Altar die Mitte und das Zentrum jeder Kirche sei, komme ihm eine ganz besondere Würde zu. "Darum wird der Altar geweiht, gesegnet, besprengt, geschmückt, beleuchtet und mit Reliquien versehen. Alles das weist darauf hin, dass der Altar ein Symbol für Christus ist", führte er aus. Zudem sei der Altar "Ort der Sammlung und Sendung". Eine Pfarre dürfe sich nie und nimmer einkapselt und einigeln, "denn sie ist für die Menschen da".
Neu nach der Renovierung ist der Umstand, dass die Kirche von einem dunklen zu einem hellen und offenen Raum geworden ist, wie mehrfach im Rahmen der Feier betont wurde. Landeshauptmann Wilfried Haslauer bezeichnete die Krankenhauskirche St. Johannes als die wichtigste unter den vielen Kirchen Salzburgs. "Salzburg ist reich an Kirchen." Doch hier suchen Menschen in existentiellen, oft Grenzsituationen, Trost und Hoffnung und verharren im Gebet, differenzierte er. "Wunder ohne Hoffnung gibt es nicht und Hoffnung braucht Licht. Dieses Licht ist jetzt wieder hergestellt." Haslauer würdigte weiters Fischer von Erlach: "Er hat als Kirchenbaumeister Salzburg geprägt wie kein Zweiter." Kulturdenkmäler seien ein großes Geschenk, das qualitätsvolle Zuwendung brauche, um es auch den nächsten Generationen weiterzugeben. Diese Kirche soll ein "Ort des Trostes, der Hoffnung, des Gebetes und auch der Stille" sein, schloss er mit einem Dank an alle, die dazu beitragen.
Altarraumgestaltung
Mit der Renovierung findet der Altar als "Tisch des Brotes" seinen neuen Platz in der Mitte der Feiergemeinschaft, der barocke Hochaltar bleibt erhalten. Die alten Kirchenbänke wurden durch einzelne Sessel ausgetauscht, insgesamt soll durch die neue Raumgestaltung der barrierefreie Zugang noch leichter möglich werden.
Der neue Altar setzt sich aus 13 Ringen in Form eines Kelches zusammen. Sie symbolisieren die zwölf Apostel und Jesus. Der neue Ambo enthält 14 Platten, symbolisch für zwei mal sieben, für die in der Bibel beschriebenen 14 Generationen und die 14 Nothelfer.
Die große Symbolkraft der Neugestaltung zeigt sich auch in der Kombination aus Reliquien, die im Fuße des Altars ihren neuen Platz fand. In der Auswahl vertreten sind die mailändische Kinderärztin Gianna Beretta Molla (1922-1962), der oberösterreichische Märtyrer Franz Jägerstätter (1907-1943), der italienische Ordensgründer und Krankenpfleger Kamillus von Lellis (1550-1614) sowie die Salzburger Diözesanheiligen Rupert (um 660 bis etwa 718), Virgil (um 700-784) und Gereon (gestorben um 304).
Pfarre St. Johannes
Die Pfarrkirche St. Johannes am SALK Campus LKH wurde ab 1692 unter der Oberleitung vom bekannten Barockbaumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) erbaut, die Grundsteinlegung erfolgte 1699. In die Zeit von Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun (1687-1709) fällt neben der Pfarrkirche St. Johannes auch das Salzburger Priesterseminar. Für den gesamten Komplex wurde der kaiserliche Hofarchitekt Fischer von Erlach beauftragt, der mit der Dreifaltigkeitskirche seinen ersten Sakralbau schuf. Weitere Bauwerke des Barockbaumeisters sind etwa in Salzburg die Kollegienkirche und die Markuskirche sowie in Wien die Karlskirche.
Die barocke Krankenhauskirche im LKH steht derzeit neben dem interreligiösen Feierraum im Landeskrankenhaus allen Menschen offen. Zusätzlich zur Pfarre steht ein Team an haupt- und ehrenamtlichen Krankenhausseelsorgern zur Verfügung.
Quelle: kathpress