Kardinal Schönborn verurteilt Bücherverbrennungen scharf
Kardinal Christoph Schönborn hat die Verbrennung von heiligen Büchern scharf verurteilt. "Bücherverbrennungen sind in meinen Augen immer verwerflich, erinnern sie uns doch an die dunkelsten Zeiten unserer Geschichte", schreibt der Wiener Erzbischof in einer von ihm verfassten Nachricht via Twitter am Samstag. Deutlich nimm der Kardinal zu aktuellen Vorfällen Bezug und hält fest: "Die Vernichtung heiliger Bücher, welcher Religion auch immer - erst kürzlich wurde in Schweden ein Koran verbrannt - ist ein Akt von Intoleranz und Hass, der unsere christlichen und bürgerlichen Grundwerte mit Füßen tritt."
Erstmals seit Monaten ist bei einer öffentlichen Demonstration in Stockholm wieder ein Koran angezündet worden. Aufnahmen des schwedischen Senders SVT zeigten, wie ein Mann am Mittwoch hinter einem Absperrband der Polizei ein Exemplar der heiligen Schrift des Islams anzündete. Die Stockholmer Polizei erstattete im Anschluss Anzeige gegen den Veranstalter und ermittelt nun gegen ihn wegen Volksverhetzung sowie Verstoßes gegen ein geltendes Anzündeverbot. Sie hatte den Protest vor der Stockholmer Moschee im Viertel Södermalm zuvor bewilligt, nachdem andere Aktionen dieser Art im Februar untersagt worden waren. Schwedische Gerichte hatten danach geurteilt, dass die Polizei nicht das Recht habe, die Erlaubnis zu Koranverbrennungen zu verweigern.
Die Aktion hat geharnischte Reaktionen aus der arabischen Welt und der Türkei nach sich gezogen. Sie lassen darauf schließen, dass die türkische Regierung auch deswegen weiterhin gegen eine Aufnahme Schwedens in die NATO ist.
Quelle: kathpress