Zsifkovics: Priester müssen "Wegweiser zu Gott"
Bischof Ägidius Zsifkovics hat am Donnerstag Zoltán Csiki aus Resita/Rumänien und Andreas Gold aus Mattersburg zu Priestern der Diözese Eisenstadt geweiht. In seiner Predigt beim feierlichen Gottesdienst im Eisenstädter Martinsdom sagte der Bischof im Blick auf die Priester: "Die Menschen brauchen geistliche Begleiter, keine Moralapostel, sie brauchen Wegweiser zu Gott." Geduldig zuhören, verständnisvoll begleiten, unterscheiden und entscheiden, einen guten Rat geben - das wären die Aufgaben der Kirche, besonders die des Priesters, so Zsifkovics. Papst Franziskus lade mit dem synodalen Weg der Kirche unermüdlich dazu ein. In Richtung der beiden Neupriester fügte der Bischof hinzu: "Geht diesen Weg als Priester - das ist jesuanische Seelsorge, menschennah und befreiend!"
Wirklicher Halt im priesterlichen Dienst seien die Heilige Schrift, die Eucharistie, die Sakramente und das Gebet, so der Bischof weiter: "Damit werdet Ihr als Priester zu Stützen und zum Halt für die Euch anvertrauten Menschen."
Der Blick des Priesters sei vorrangig auf das Kreuz Christi gerichtet. Von Jesu liebendem Blick vom Kreuz auf diese Welt und ihre Menschen solle der Priester lernen, "wie er diese Welt und die Menschen anschauen muss: mit Güte und Barmherzigkeit, mit ausgebreiteten Armen und mit einem offenen und liebenden Herzen."
Bischof Zsifkovics warnte zugleich vor Gefahren, die jede Zeit mit sich bringe. Heute seien es die Gefahren der Säkularisierung, von überzogenem Konsum, Fundamentalismus, Demokratiefeindlichkeit, Populismus, Klerikalismus, Missbrauch oder religiöser Gleichgültigkeit. Zsifkovics zitierte in diesem Zusammenhang auch Papst Benedikt XVI. (2005-2013), der bei der Chrisam-Messe 2008 gesagt hatte: "Der Priester soll ein Wachender sein. Er soll Wache halten gegen die hereindrängenden Mächte des Bösen. Er soll die Welt wachhalten für Gott. Er soll ein Stehender sein: aufrecht gegenüber den Strömungen der Zeit. Aufrecht in der Wahrheit. Aufrecht im Einstehen für das Gute und einstehen für die Menschen vor dem Herrn, der für uns alle beim Vater einsteht."
Der gebürtige Rumäne Zoltán Csiki (45) lebt seit vielen Jahren im Burgenland und ist im kirchlichen Dienst tätig. Er absolviert sein Pastoralpraktikum im Seelsorgeraum "Hildegard von Bingen", in den Pfarren Purbach, Breitenbrunn, Donnerskirchen und Schützen am Gebirge. Vor einem Jahr wurde Csiki zum Diakon geweiht und leitete im Seelsorgeraum Wortgottesdienste. Ab September wird er in Oberwart als Kaplan tätig sein, auch für die ungarischsprachige Gemeinde.
Andreas Gold (41) wurde in Eisenstadt geboren und wuchs in Mattersburg auf. Sein Theologiestudium hat er im Vorjahr abgeschlossen. Ab Herbst wird er in der Pfarre Lockenhaus tätig sein. Sein Diakonatsjahr hat er im Dekanat Oberpullendorf absolviert.
Quelle: kathpress