Halleiner Franziskanerinnen feierten 300 Jahre Gründungsjubiläum
Mit einem Festgottesdienst am Sonntag haben die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen das Jubiläum ihres 300-jährigen Bestehen gefeiert. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner feierte die Messe mit den Ordensschwestern und vielen Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche und Gesellschaft in der Halleiner Pfarrkirche. Lackner wies in seiner Predigt auf die Verdienste der Gemeinschaft im Laufe der Jahrhunderte hin.
Der Erzbischof äußerte Dankbarkeit und Zuspruch für den Dienst der Schwestern in den Schulen, deren Gemeinschaften sich in Umbrüchen befänden. "Wir verdanken der Gründerin, dass wir ein Bildungssystem haben, die alle erreicht. Mutter Hyazintha (Theresia) Zechner hat aus ihrer religiösen Motivation die armen Kinder der Stadt in Beten, Lesen, Schreiben, Rechnen und in Handarbeit unterrichtet und ihnen so geholfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen", so Lackner.
Nach 300 Jahren sollen auch noch heute das Vorbild und die Grundabsicht von Sr. Hyazintha Zechner, die bereits mit 15 Jahren ihr Erbteil für dafür verwendet hatte, ein Haus für arme Kinder und Frauen zu renovieren, das Leben und den Auftrag des Ordens prägen. "Dafür ist Mutter Hyazintha ein Vorbild: Ihr erster Anspruch war das Unterrichten der christlichen Religion und aus dem heraus handelte sie." Ihr Lebensdienst sei nicht aus Distanz geschehen. "Sie ist glaubwürdig für andere geworden, weil sie selbst arm geworden ist", so Lackner, der die Schwestern abschließend ermutigte: "Verliert nicht euren Blick auf die Welt: auch, wenn es für euch schwieriger wird. Auch heute noch gibt es viel Leid und Einsamkeit."
1723 wurde die Gemeinschaft von Hyazintha Zechner aus Hallein gegründet, mit dem Auftrag, Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen eine Ausbildung zu ermöglichen. Es sind drei Ordensgemeinschaften, die sich auf Mutter Hyazintha beziehen: die Schulschwestern vom Dritten Orden des Heiligen Franziskus in Wien, die Franziskanerinnen von Amstetten und die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen.
Die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen zählen im Land Salzburg 46 Schwestern, in Bolivien und Argentinien je 13 Schwestern. Der Zweig in Südamerika arbeitet entsprechend dem Ursprungscharisma in Bildungszentren und Heimen für Kinder und Jugendliche vom Kindergartenalter bis zum Alter von 18 Jahren. Ein Dienst für die Menschen ist dem Ordenscharisma zudem besonders eigen: das Gebet.
Quelle: kathpress