"Peter und Paul": Priesterweihen in mehreren Diözesen
In mehreren österreichischen Diözesen finden in der kommenden Woche rund um das Hochfest "Peter und Paul" (29. Juni) Priesterweihen statt. Am Fest "Peter und Paul" findet in vielen Diözesen der römisch-katholischen Kirche traditionell die Spende des Weihesakramentes statt. Insgesamt wird es 28 Neupriester wird es in der katholischen Kirche in Österreich im Jahr 2023 voraussichtlich geben.
Am traditionellen Weihetag, dem 29. Juni, sind in Salzburg, Linz und Eisenstadt Priesterweihen vorgesehen: Zunächst im Salzburger Dom, wo Erzbischof Franz Lackner um 14.30 Uhr Franz Bodapati (30) aus dem Salzburger Priesterseminar und Placidus Schinagl (29) von der Erzabtei St. Peter die Hände auflegen wird. Im Linzer Mariendom weiht Bischof Manfred Scheuer in einer Festmesse um 10 Uhr Klemens Langeder (37), sowie um 15 Uhr auch Bischof Ägidius Zsifkovics im Eisenstädter Martinsdom Andreas Gold (41) und Zoltan Csiki (45).
Am 1. Juli ist schließlich im Innsbrucker Jakobsdom die Priesterweihe von Tobias Höck (45) terminisiert, der in einem Festgottesdienst ab 15 Uhr mit Bischof Hermann Glettler geweiht wird. Am 11. Juli folgt um 10 Uhr die Priesterweihe des Benediktiners Anselm Demattio (34) durch Bischof Scheuer in der oberösterreichischen Filialkirche Kirchberg, wohin man aufgrund der derzeitigen Renovierung der Stiftskirche Kremsmünster ausweicht.
Unterschiedliche Werdegänge
Zoltan Csiki war (standesamtlich) verheiratet und ist Vater einer zwölfjährigen Tochter. Im Jahr 2018 zog er nach Wien, wo er an der Theologischen Fakultät und im Priesterseminar studierte. Ein Werdegang mit ungewöhnlichen Facetten, aber "das sind auch wichtige Erfahrungen, die ich mitbringe - ich weiß, was Ehe, Familie, Scheidung bedeuten", sagte er in einer Aussendung der Diözese Eisenstadt. Nach der Trennung habe er Gott gefragt, welchen Weg er einschlagen solle. Bei einer Veranstaltung traf er auf Bischof Zsifkovics. "Komm zu uns, wir brauchen dich", habe er laut Csiki gesagt. "Das war wie ein Zeichen für mich!"
Der gebürtige Rumäne wird ab September in Oberwart als Kaplan tätig sein, auch für die ungarischsprachige Gemeinde. Als Priester sei man nicht für sich selbst, sondern für alle da, zu denen man geschickt wird. "In diesem Beruf muss man die Menschen mögen", ist er überzeugt.
Andreas Gold, aus Mattersburg, ist ebenfalls ein Spätberufener. Als Jugendlicher, so erzählt Gold, habe er mit der Kirche und dem Glauben wenig am Hut gehabt. Der gelernte Elektroinstallationstechniker: "Ich war ein Getriebener, aber nichts hat mich wirklich erfüllt." Gold hatte einige Krisen zu meistern und fand zum Glauben. "Ich habe durch den Glauben so viel geschenkt bekommen, die Berufungsfrage hat sich automatisch gestellt. Ich wollte etwas zurückgeben." Sein Theologiestudium hat Andreas Gold im Vorjahr abgeschlossen. Ab Herbst wird er in der Pfarre Lockenhaus tätig sein.
Anders ist es bei Tobias Höck, der für die Diözese Innsbruck zum Priester geweiht wird. Der 45-jährige gebürtige Kölner wollte bereits in jungen Jahren Priester werden. Entscheidend geprägt im Glauben wurde Höck durch die pfarrlich engagierten Eltern und den Pfarrer seiner Heimatgemeinde. Nach dem Beginn desTheologiestudiums nahm Höcks Leben allerdings eine Wende. Seine Mutter erlitt einen Schlaganfall.
Nachdem auch sein Vater schwer erkrankte und binnen eines Jahres verstarb, übernahm Tobias für zehn Jahre die Pflege der Mutter. Vom Studium ließ er sich beurlauben. Nach Gesprächen mit den Geschwistern setzte Höck in Tirol sein Studium fort und besuchte das Priesterseminar. Tobias Höck ist heuer der Einzige, der für die Diözese Innsbruck zum Priester geweiht wird.
Die Berufungspastoral der Diözese Innsbruck lädt am Sonntag, 2. Juli, zu einer Bergwanderung und Berufungswallfahrt im Zillertal. Unter dem Motto "Mit IHM leben (Röm 6,8) Der eigenen Berufung auf der Spur" führt die Wanderung von Hintertux - Sommerbergalm - zur Kapelle "Mariahilf in der kalten Herberge" in Schmirn, wo die Wallfahrt mit der Sonntagsmesse mit Bischof Hermann Glettler endet. (Infos: www.dibk.at)
Quelle: kathpress