Kardinal Schönborn besucht mit Journalisten Römische Kurie
Kardinal Christoph Schönborn besucht ab Montag die Römische Kurie. Begleitet von einer Journalistengruppe sind Termine in mehreren Dikasterien vorgesehen. Gespräche, unter anderem über das kommende Heilige Jahr und die Bischofssynode stehen auf dem Programm. Die Pressereise bietet auch eine Gelegenheit, um sich von der von Papst Franziskus durchgeführten Kurienreform vor Ort ein Bild zu machen.
Das Programm des Wiener Erzbischofs startet Montagfrüh mit einer Messe im Petersdom. Danach ist eine Begegnung mit Erzbischof Rino Fisichella im Dikasterium für die Evangelisierung vorgesehen. Fisichella ist als Pro-Präfekt Beauftragter für das Heilige Jahr 2025, ein Jubiläumsjahr, das in der katholischen Kirche regulär alle 25 Jahre begangen wird. 2025 erwartet die Ewige Stadt unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" insgesamt mehr als 40 Millionen Besucher rund um dieses Ereignis. 25 Jahre davor waren mehr als 25 Millionen in die Stadt gekommen.
Danach findet ein Gespräch mit Kardinal Mario Grech im Generalsekretariat der Bischofssynode statt. Bei dem von 4. bis 29. Oktober 2023 in Rom stattfindenden Zusammentreffen zur Synodalität in der Kirche, werden auf Entscheidung von Papst Franziskus erstmals auch Frauen und Männer gleichberechtigt mitberaten und abstimmen, die keine Kleriker oder Ordensleute sind. Kardinal Christoph Schönborn, der durch mehrmalige Wiederwahl seit 2012 dem vatikanischen Synoderat angehört, wird gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, an der Bischofssynode teilnehmen.
Zuletzt hat ein vatikanisches Arbeitspapier zur Bischofssynode ("Instrumentum laboris") für Aufsehen gesorgt. Teilhabemöglichkeiten für ungeweihte Gläubige, insbesondere für Frauen, werden darin thematisiert. Über Ausnahmen bei der Ehelosigkeit von Priestern in bestimmten Fällen soll ebenfalls diskutiert werden. Die Leitfragen betreffen zudem Armut, Klimawandel, Migration, Frieden und Versöhnung sowie die Teilhabe von jungen und älteren Menschen in der christlichen Gemeinschaft oder die Vertiefung des Dialogs mit anderen Christen und Religionen.
Die Termine am Dienstag sind mit Kardinal Michael Czerny im Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, Kardinal Kurt Koch im Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen, mit Johannes Fürnkranz (der aus Hollabrunn stammende Kirchenrechtler leitet die Fachabteilung für Eheangelegenheiten) und Manfred Bauer im Dikasterium für die Glaubenslehre sowie mit Präfekt Paolo Ruffini im Dikasterium für die Kommunikation angesetzt.
Am Mittwoch ist für die begleitende Delegation dann noch die Teilnahme an der Generalaudienz des Papstes vorgesehen. Es wäre die erste nach Franziskus' jüngster Operation. Den Abschluss der Reise bildet eine Begegnung mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dem Chef des obersten Leitungsorgans der Kurie, im Apostolischen Palast.
Quelle: kathpress