Halleiner Schwestern Franziskanerinnen feiern 300-Jahre-Jubiläum
Mit einer mehrtägigen Feier (23. bis 25. Juni) und einem großen Gottesdienst am Sonntag, 25. Juni, in der Halleiner Pfarrkirche gedenken die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen der Gründung ihrer Ordensgemeinschaft durch Mutter Hyazintha (Theresia) Zechner aus Hallein vor 300 Jahren. Erzbischof Franz Lackner feiert eine Festmesse gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche und Gesellschaft. Wichtig ist dem Orden bei der Feier die Rückbesinnung auf seinen eigentlichen Auftrag und sein Charisma: das Leben der beständigen Ausrichtung auf Gott, das Leben nach seinen Geboten. "Wir möchten dafür stehen, dass die Hauptsach' die Hauptsach' bleibt", sagte Generaloberin Sr. Benedicta Lienbacher in einer Aussendung.
Sr. Lienbacher empfinde eine große Dankbarkeit, wenn sie auf das Jubiläum blickt: "Wir sind dankbar sind für die Initialzündung, die Gott bei unserer Gründerin, Mutter Hyazintha (Theresia) Zechner bewirkt hat. Sie hat aus ihrer religiösen Motivation die armen Kinder der Stadt in Beten, Lesen, Schreiben, Rechnen und in Handarbeit unterrichtet und ihnen so geholfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen."
Nach 300 Jahren sollen auch noch heute das Vorbild und die Grundabsicht von Sr. Zechner das Leben und den Auftrag des Ordens prägen. "Man würde dem Anliegen Mutter Hyazinthas nicht gerecht, wenn man sie auf ihre Werke reduzieren würde. Wir entsprechen ihrem Anliegen, wenn wir die Hingabe an Gott entsprechend unserer Weihe an ihn leben", so Lienbacher. Die erste Absicht war die Gründung einer franziskanischen Ordensgemeinschaft. Sie musste sehr dafür kämpfen, denn in der Zeit der Aufklärung stand man dem Ordensleben kritisch gegenüber. Das Wirken der Orden habe man höchstens nach ihrer Nützlichkeit für die Gesellschaft beurteilt.
1723 wurde die Gemeinschaft von Hyazintha Zechner aus Hallein gegründet, mit dem Auftrag, Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen eine Ausbildung zu ermöglichen. Es sind drei Ordensgemeinschaften, die sich auf Mutter Hyazintha beziehen: die Schulschwestern vom Dritten Orden des Heiligen Franziskus in Wien, die Franziskanerinnen von Amstetten und die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen. Die Situation ist in allen drei Gemeinschaften ähnlich.
Die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen zählen im Land Salzburg 46 Schwestern, in Bolivien und Argentinien je 13 Schwestern. Der Zweig in Südamerika arbeitet entsprechend dem Ursprungscharisma in Bildungszentren und Heimen für Kinder und Jugendliche vom Kindergartenalter bis zum Alter von 18 Jahren. Ein Dienst für die Menschen ist dem Ordenscharisma besonders eigen: das Gebet. "Das ist unsere Spezialität - denn als Ordensfrauen suchen wir ständig, uns selbst, mit allem, was uns bewegt, mit Gott zu verbinden - das entspricht unserer Weihe an ihn", erklärte Lienbacher.
Quelle: kathpress